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So klappt's mit Medikamenten zur Erkältungssaison
GettyImages/Dusan Atlagic

So klappt's mit Medikamenten zur Erkältungssaison

Pia Baumann
Ein Beitrag von Pia Baumann, Evangelische Pfarrerin, Frankfurt
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Anmoderation: Dieses Jahr soll es weniger Medikamenten-Engpässe geben. Vor allem für Kinder. Verspricht Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Er hatte sich mit Vertreterinnen aus Ärzte-, Apothekerschaft und Pharmaunternehmen getroffen und Maßnahmen besprochen. Am 14. September 2023 hat er bei einer Pressekonferenz gesagt: "Wir werden in diesem Herbst und Winter alles tun, um sicherzustellen, dass Kinder die benötigten Arzneimittel bekommen". Warum das wirklich dringend ist, weiß Pfarrerin Pia Baumann aus eigener Erfahrung.

Das Kind hat 40 Fieber - und dann der Medikamenten-Engpass 2022

"Tut mir leid. Das Medikament haben wir nicht. Ich kann es Ihnen auch nicht bestellen. Probieren Sie es in einer anderen Apotheke." Die Apothekerin gibt uns das Rezept zurück. Das war letztes Jahr im Herbst. Wir kamen vom Notarzt. Der hatte festgestellt: Unser Kind hat Scharlach. Es ging ihm sehr schlecht. Innerhalb kurzer Zeit stieg das Fieber deutlich über 40 Grad. Meinem Mann und mir war klar, mit Hausmitteln kommen wir nicht weiter. Wir brauchen das Medikament, das der Notarzt verschrieben hat. Wir brauchen es noch heute. Das Fieber muss runter. Vier Apotheken sind wir abgefahren. Am Ende hatten wir Glück und konnten das Rezept einlösen. Trotzdem: Eine solche Situation möchte ich nicht nochmal erleben.

Politik und Wirtschaft haben inzwischen viel auf den Weg gebracht

Ich erwarte von der Politik, dass sie sich darum kümmert. Das tut sie auch. Gesundheitsminister Karl Lauterbach verspricht: Dieses Jahr wird es in der kalten Jahreszeit mehr Arzneimittel für Kinder gegen Infektionskrankheiten, Fieber, Schmerzen und Husten geben. Er sagt aber auch: Es dauert noch etwas, bis die getroffenen Maßnahmen greifen. Deshalb sei es wichtig, dass alle mithelfen. Eltern sollen bitte keine Medikamente hamstern.

Jede und jeder kann etwas tun, damit alle Kinder bei Krankheit gut versorgt sind

Ich gestehe: Genau das hatte ich vor. Es geht hier schließlich um mein Kind und seine Gesundheit. Allerdings ist mir klar: Wenn alle so denken, reicht es am Ende wieder nicht. Dazu kommt: Medikamente halten nicht ewig. Wenn das Verfallsdatum abgelaufen ist, schmeiße ich den Fiebersaft weg. Damit ist keinem Kind geholfen. Das will ich nicht. Was jetzt? Der Apostel Paulus aus der Bibel schreibt. "Tut nichts allein aus Eigennutz, schaut auch auf das, was dem oder der anderen dient." (Philipper 2, 3.4) Daran will ich mich halten. Und ich hoffe, andere Eltern auch. Damit in diesem Winter möglichst viele kranke Kinder gut versorgt sind.

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