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Das Herz in Ordnung bringen
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Das Herz in Ordnung bringen

Jochen Straub
Ein Beitrag von Jochen Straub, Seelsorge für Menschen mit Behinderung im Bistum Limburg
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„Ordnung ist das halbe Leben“ – ich sehe noch meinen Großvater vor mir, wie er das sagt. Ordnung war ihm wichtig. Und das habe ich von meinem Großvater gelernt: Ordnung halten ist hilfreich. In vielen Bereichen bin ich um Ordnung bemüht: auf meinem Schreibtisch, bei meinen Büchern, bei meinem Werkzeug. Es geht morgens früh schon los: Da bringe ich mein Haar in Ordnung. Das dauert bei mir zum Glück nicht so lange wie bei meiner Frau, aber ein bisschen Zeit brauche ich dafür schon. 

War Zeit für mein Herz dabei?

Und dann ist es passiert. Ich habe beim Frühstück die Zeitung aufgeschlagen, und da stand dieses chinesische Sprichwort: „Der Mensch bringt sein Haar täglich in Ordnung. Warum nicht auch sein Herz?“ Dieses Sprichwort traf mich mitten ins Herz. Mein Haar war in Ordnung, aber hatte ich an diesem Tag schon etwas für mein Herz getan? Und mit Blick auf den Tag und alles, was ich geplant hatte: War da Zeit für mein Herz dabei? Was soll das überhaupt heißen, mein Herz in Ordnung zu bringen? 

Ich bin versöhnt mit ihnen

Ich habe mir dann mal vorgenommen, einen ganzen Tag darauf zu achten, was Ordnung in meinem Herzen heißt. Es bedeutet für mich zum Beispiel: Ich bin versöhnt mit den Menschen in meiner Nähe und auch: versöhnt mit den Dingen, die ich tagtäglich tue. Und ich sorge dafür, dass ich tue, was mir gut tut, was für mich in Ordnung ist. 

Ein guter Vorsatz!

Es ist ein guter Vorsatz auch für weitere Tage: Ich will darauf achten, was meinem Herz guttut und was ich dafür tun kann, mein Herz in Ordnung zu bringen. Morgens, wenn ich meine Haare in Ordnung bringe, denke ich jetzt oft an das chinesische Sprichwort und nehme mir vor: Ich achte darauf, auch mein Herz in Ordnung zu bringen.

 

 

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