Es gibt keinen Planeten B
(Autor: Alexander Matschak / Sprecherin: Beate Hirt)
„There is no Planet B.“ So habe ich es kürzlich an einer Hauswand gelesen – als Graffito gesprayt. „Es gibt keinen Planeten B.“ Der Satz geht mir nicht aus dem Kopf. Mir fallen da die Nachrichten der zurückliegenden Monate ein: Hitzerekorde in Indien, Starkregen und Überschwemmungen in Australien, monatelange Dürre und Waldbrände, auch hier in Europa. Und in vielen Ländern Afrikas hat es seit zwei Sommern nicht geregnet. Wenn es mit dem Raubbau auf unserer Erde so weitergeht, wenn der menschengemachte Klimawandel voranschreitet, dann werden viele Regionen unseres Planten unbewohnbar. Und einen zweiten Planeten, auf den die Menschheit auswandern könnte, den gibt es eben nicht.
Die christlichen Kirchen rufen auf zur „Schöpfungszeit“
„Es gibt keinen Planeten B.“ Dieser Satz passt auch gut zur so genannten „Schöpfungszeit“. Von Anfang September bis Anfang Oktober rufen alle christlichen Kirchen dazu auf, sich in diesem Zeitraum ganz besonders mit der Bewahrung der Schöpfung zu beschäftigen. Ich finde: Das ist eine wichtige Initiative. Denn: Die Menschen haben die Erde nachhaltig geprägt und geformt. Ganz in dem Sinne des Auftrags Gottes, wie er im Alten Testament steht, so scheint es zumindest. Aber in der Bibel steht auch: „Gott nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten von Eden, damit er ihn bebaue und behüte.“ Das ist aus meiner Sicht der viel wichtigere Satz: Ich als Mensch bin aufgefordert, die Erde zu behüten. Denn ich weiß: Ich gehöre zu der Generation, die jetzt noch in der Lage sind, etwas am Zustand unserer Erde zu verbessern.
Wir sind die Generation, die den Zustand der Erde noch beeinflussen kann
Was kann ich ganz persönlich machen, damit es unserer Erde vielleicht einmal wieder bessergeht? Darum geht’s bei dieser Schöpfungszeit der Kirchen. Schon bevor die losging, habe ich an der Aktion „Mit dem Rad zu Arbeit“ teilgenommen, zusammen mit vielen Kolleginnen und Kollegen. Gemeinsam sind wir in den vergangenen vier Monaten mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Unsere Autos haben wir zuhause stehen lassen. Zusammen haben wir viele tausend Kilometer zurückgelegt. Das hat richtig Spaß gemacht und wir haben dadurch mehrere Tonnen Kohlendioxid gespart.
Selbst „der Tropfen auf den heißen Stein“ bringt was
Klar, kann man denken: Ja, aber, ein bisschen Fahrradfahren, das ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Was soll das denn bringen? Ich denke: die Zeiten des „Ja, aber“, die sind vorbei. Ich möchte nicht, dass meine Kinder einmal zu mir sagen: „Hast du wirklich gar nichts dafür getan, damit auch für uns die Welt noch lebenswert bleibt?“ Ich frage mich: Was kann ich tun? Wie kann ich meine Verhaltensweisen ändern? Die „Schöpfungszeit“ der Kirchen regt mich besonders dazu an und erinnert mich daran: There is no planet B.