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Selber Licht sein – das Licht weitergeben
Bild: geralt/Pixabay

Selber Licht sein – das Licht weitergeben

Karl Waldeck
Ein Beitrag von Karl Waldeck, Evangelischer Pfarrer, Kassel
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Die Tage werden wieder länger, kein Zweifel. Es wird morgens früher hell. Das Licht gewinnt gegenüber der Finsternis an Oberhand. Ich mag das – nicht nur am Wochenende.

"Ich bin das Licht der Welt." - sagt Jesus

Das Licht ist Voraussetzung allen Lebens. Das Licht gibt Wärme, es gibt Orientierung. Nicht von ungefähr spielt das Licht in den Religionen eine große Rolle, auch im Christentum: Von Jesus sind zwei Sätze überliefert, in denen das Licht eine zentrale Rolle spielt. Er sagt zum einen: "Ich bin das Licht der Welt." Wer an Jesus glaubt, ihm nachfolgt, sein Leben an dem orientiert, was er sagt und lebt, findet einen guten Kompass für sein Leben. Selbst wenn die Lebenswege einmal in die Irre führen, kann man den richtigen Kurs wieder finden. "Ich bin das Licht der Welt." Jesus und seiner Botschaft der Liebe zu vertrauen, führen auf einen guten Weg.

Jesus sagt auch: "Ihr seid das Licht der Welt"

Mit einem zweiten Satz nimmt Jesus, alle die ihm vertrauen, in den Blick. Er mutet ihnen und traut ihnen etwas zu. "Ihr seid das Licht der Welt", sagt er. Licht zu sein, zumindest sein zu können – das klingt großartig. Doch Jesus sagt im selben Atemzug auch: Es kommt darauf an, sein Licht "nicht unter den Scheffel zu stellen". Dann nämlich sieht man es nicht. Das ist bis heute ein geflügeltes Wort. Doch was kann das bedeuten?

Selber Licht zu sein – das klingt anspruchsvoll

Selber Licht zu sein – das klingt anspruchsvoll. Der Alltag kann grau sein, und was sollte ich kleines Licht dagegen schon alleine ausrichten können? Dunkle Gedanken beschäftigen mich. Kann ich da tatsächlich noch Licht für andere sein? Ich denke, wenn man Licht für andere sein will, muss man nicht an den eigenen Ansprüchen und hochgesteckten Maßstäben scheitern.

Licht sein im Alltag beginnt im Kleinen

Licht zu sein kann bereits im Kleinen beginnen. Ich stelle immer wieder fest, dass selbst im Alltag einfach ein gutes Wort, ein Lächeln die kleine Welt um mich herum verändern kann – und dadurch auch mich selbst. Es geht, um im Bild des Lichts zu bleiben, um meine Ausstrahlung. Licht zu sein meint also nichts Spektakuläres, kein Blitzlichtgewitter. Auch ein ruhiges Licht kann den Weg erhellen, den eigenen wie den anderer Menschen.

In jedem und jeder von uns steckt und brennt ein Licht

Ich bin überzeugt davon: In jedem und jeder von uns steckt und brennt ein Licht – mag es manchmal auch nur auf Sparflamme brennen. Es gehört gewiss auch Mut dazu, das eigene Licht zum Leuchten zu bringen. Denn, wer Licht ist, wird auch sichtbar, und das heißt potenziell angreifbar. Doch jedes Glück, auch das Glück, Licht zu sein, gibt es nie ohne ein bestimmtes Risiko. Aber es lohnt sich, es einzugehen.

Ich wünsche Ihnen schönes Wochenende, einen guten Sonntag – und den Mut, auf das Licht zu vertrauen: dem, das von Gott kommt und das in uns brennt.

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