Meine Mitte finden
Im Laufe eines Tages zeigen sich viele Rollen, die zu einem Menschen gehören. Bei mir startet und endet der Tag oft als Mutter. Mein Jüngster braucht noch Unterstützung. Ich koche Kakao und schmiere Schulbrote, vor dem Schlafengehen lese ich oft was vor.
Mutter, Ehefrau, Freundin, Pfarrerin, Fußballerin
Ich bin auch Ehefrau. Mit meinem Mann versuche ich mindestens einmal am Tag gemeinsam Kaffee zu trinken. Am Schreibtisch und unterwegs in der Gemeinde geht’s um meinen Beruf als Pfarrerin. Dazu bin ich Freundin, Schwester oder Tochter. Und eine Frau, die gerne liest und Fußball spielt und am liebsten in der Natur unterwegs ist.
So bin ich, von Gott geschaffen
So hat Gott mich geschaffen. Mit meinem Sein und meinen Vorlieben. Jede dieser Rollen ist mit Erwartungen verbunden. Manche kommen von außen, von anderen Menschen. Oder sie sind gesellschaftlich oder religiös festgesetzt. Dazu kommt: Was erwarte ich von mir selbst? Wer möchte ich sein als Pfarrerin, als Mutter oder Freundin? Diese Fragen begleiten mich meist unbewusst.
Was will ich bleiben, was lassen?
Aber ich brauche immer wieder Momente, wo ich mir das bewusstmache: Welche Rolle nehme ich gerade ein? Und welche Rollenzuschreibung will ich ablegen, weil sie mich einengt? Wer will ich sein? Wer bin ich eigentlich?
Gott sei Dank, dass ich bin
Ich - Jelena. Mit meinem Namen. Der in Gottes Hand geschrieben ist. Ich finde den Gedanken schön, dass Gott mich genau kennt. Dass er mich gemacht hat: Kreativ und geduldig, mitfühlend und manchmal chaotisch. Es hilft mir zu wissen, dass zumindest einer einen Plan hat. Weil Gott mich kennt von Mutterleibe an, wie es so schön im 139. Psalm heißt. Das hilft mir, meine Mitte zu finden; Klarheit zu bekommen. Und dann kann das Leben weitergehen. Am Küchentisch und auf dem Sportplatz. Laut und leise. So wie ich bin.
