Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Weniger besitzen ist ein Mehrwert mehr
Bild: ammeelamz_pixabay

Weniger besitzen ist ein Mehrwert mehr

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
Beitrag anhören:

Mein Sohn und seine Freundin sind diese Woche umgezogen. Und ich habe beim Einpacken geholfen. Sie leben erst seit drei Jahren gemeinsam in dieser Wohnung, aber was sich da angesammelt hatte an Zeug. Unglaublich. Zum Schluss waren es 60 Umzugskartons.

Auf welche Dinge kann ich mich beschränken?

Ich habe einmal gelesen: Bei den Nomadenvölkern Afrikas darf jeder und jede nur 13 persönliche Gegenstände besitzen. Ich verstehe das. Wenn man quasi dauernd umzieht, kann man nicht so viel Zeug besitzen. Aber nur 13 Gegenstände? Das ist echt hart, finde ich. Ich schaue mich in meiner Wohnung um und überlege: Auf welche 13 Gegenstände könnte ich mich beschränken? Kaum zu beantworten, diese Frage. Nun leben wir ja auch nicht mehr als Nomaden. Wir müssen nicht ständig unser Zeug mit uns herumtragen. Als Sesshafte kann man schon mal ein bisschen mehr besitzen. Und in unserer hochkomplexen Gesellschaft käme man kaum mit so wenig Dingen aus. Aber bei so einem Umzug fällt eben auf, wieviel mehr wir besitzen.

Sich von unnötigem Ballast befreien

In meiner Wohnung gibt es auch viele Gegenstände, auf die ich sehr gut verzichten könnte: Bücher, Klamotten, Geschirr – eigentlich von allem zu viel. Doch es ist gar nicht so einfach, sich von Dingen zu trennen, finde ich. An manchen Gegenständen hängen Erinnerungen, die will ich deshalb nicht wegwerfen. Oder Klamotten – vielleicht wird es mal wieder modern, vielleicht passt es mir mal wieder. Es gibt viele Gründe, Dinge dann doch lieber aufzuheben. Wenn es mir gelingt, mal wirklich auszumisten, dann fühlt sich das aber auch sehr gut an. Es ist wie ein Befreiungsschlag, Befreiung von unnötigem Ballast.

Fastenzeit und Frühling zum Ausmisten nutzen

Weniger ist mehr, ganz sicher. Und ich nehme mir vor, nur noch Dinge zu kaufen, die ich wirklich brauche. Das ist ja auch im Sinne der Nachhaltigkeit und Klimaverträglichkeit unbedingt angesagt. Und zu Frühling und Fastenzeit passt Ausmisten und weniger Besitzen auch ganz gut. Und wenn es mir mal schwerfällt, denke ich an die 13 Gegenstände der Nomaden und meinen nächsten Umzug!

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren