Ihr Suchbegriff
Beitrag anhören:
Brot und Rosen am Weltfrauentag
Bildquelle: pixabay

Brot und Rosen am Weltfrauentag

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
Beitrag anhören:

Brot und Rosen – so schrieben es die Arbeiterinnen 1912 bei einem großen Streik in den USA auf ihre Fahnen. Der Slogan stammt aus einem Gedicht von James Oppenheim. Dort heißt es am Ende: „Die Frauen, die sich wehren, wehren aller Menschen Plag. Zu Ende sei: dass kleine Leute schuften für die Großen. Her mit dem ganzen Leben: Brot und Rosen!“

Her mit dem ganzen Leben!

Natürlich ging es bei dem Streik zunächst darum, das materielle Leben zu verbessern. Die Frauen wehrten sich gegen Hungerlöhne, gegen Kinderarbeit, gegen krankmachende Arbeitsbedingungen. Aber mit diesem Slogan machten sie klar, dass es um mehr ging: Sie wollten Zeit und Ruhe für „Schönheit, Liebe, Kunst“, wie es in dem Gedicht weiter heißt. Und dafür stehen die Rosen.

Immer noch arbeiten Frauen weltweit unter schlechteren Bedingungen

Heute, am Weltfrauentag, gibt es traditionell diese Rose für die Frauen. Und sicherlich haben sich die Arbeitsbedingungen seit 1912 verbessert. Doch immer noch müssen gerade Frauen hart arbeiten: Sie haben oft mehrerer Jobs, damit das Geld reicht. Sie müssen sich zusätzlich um Kinder und Haushalt kümmern. Und in den Zeiten der Pandemie haben viele Frauen Homeoffice und Kinderbetreuung irgendwie unter einen Hut bringen müssen. Da bleibt nicht mehr viel Zeit für Rosen, für Schönheit, Liebe und Kunst. Doch gerade heute, am Weltfrauentag, sollten wir Frauen uns das unbedingt vornehmen: Brot und Rosen sind wichtig fürs Leben. Und die Rose, die ich heute geschenkt bekomme oder mir auch selber kaufe, kann mich daran erinnern: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!

Ich nehme mir Zeit für mich und für das, was mit wichtig ist

Und ich nehme mir was vor: Ich organisiere mir einen Babysitter und gehe ins Kino. Ich rufe eine Freundin an und quatsche mit ihr übers Leben! Ich fange endlich an das Buch zu lesen, das schon seit Wochen auf meinem Nachttisch liegt. Und wenn es nur ein paar Minuten am Tag sind: Ich nehme mir Zeit für mich und für das, was mir wichtig ist - für die Rose eben.

Weitere ThemenDas könnte Sie auch interessieren