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Frei und mutig
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Frei und mutig

Simone Twents
Ein Beitrag von Simone Twents, Katholische Dezernetin für Glaubenskommunikation und Pastorale Innovation, Fulda
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Auf der Rückkehr vom Einkaufsbummel kam ich an der kleinen evangelischen Kirche bei mir um die Ecke vorbei.

Die Woche mit allen Anforderungen und Kämpfchen, die ich zu kämpfen hatte, steckt mir noch in den Knochen. Meine Gedanken drehen sich noch im Kreis. Wie mutig kann ich sein? Wie viel darf ich fordern? Wie kann ich mich zur Wehr setzen? Kann ich das überhaupt? Soll ich mich das trauen? Ist es nicht leichter, die Dinge einfach laufen zu lassen?

Und an der knallgelben Kirchenfassade hing ein Riesentransparent mit einem Martin Luther Zitat, das mich gepackt hat: "Furcht tut nichts Gutes. Darum muss man frei und mutig in allen Dingen sein und feststehen." In dem Moment habe ich innerlich gestoppt und aufgemerkt. Das Zitat war ein kreativer Störer in meinem Gedanken-Karussell. Ich bin mit meinen Einkaufstaschen stehen geblieben und habe ein paar Mal tief geatmet. Das Zitat hat mich irgendwie freigesetzt. Ich habe die Taschen abgestellt. Mich mit meinem ganzen Rückgrat aufgerichtet. Bin kurz aufgetaucht aus meinen kleinen Ängsten und habe mir gesagt: Genau darum geht es. Fest zu stehen. Dazu bin ich berufen und auch befähigt. In allen Dingen frei und mutig zu sein. Auch wenn sich das nicht so anfühlt, oder ich denke, dass ich das gar nicht bin oder kann.

Na klar ist es leichter, mich nicht zu trauen und Dinge einfach laufen zu lassen. Aber das ist nicht, wofür ich da bin.

"Furcht tut nichts Gutes. Darum muss man frei und mutig in allen Dingen sein und feststehen."

Ich bin Mensch, von meinem Schöpfer auf meine Füße gestellt, mit geradem Rücken und offenem Blick in die Welt. Darum möchte ich heute frei und mutig an die Dinge herangehen, und fest stehen in Gott, meinem Schöpfer.

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