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Elisabeth von Thüringen
Elisabethkirche Marbur, Bild von congerdesign in pixabay

Elisabeth von Thüringen

Winfried Engel
Ein Beitrag von Winfried Engel, Katholischer Ltd. Schulamtsdirektor i. K. i. R., Fulda
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Es gibt Menschen, die über Jahrhunderte hinweg eine Faszination ausüben. Die katholischen Christen feiern heute das Fest einer Frau, die wohl zu diesem Kreis gezählt werden müsste: Elisabeth von Thüringen. Sie missachtete fast alles, was an Konventionen an einem Fürstenhof des 13. Jahrhunderts Gültigkeit hatte. Geboren wurde sie im Jahr 1207 als Königstochter in Nordungarn. Schon als Vierjährige wurde sie zum Objekt politischen Handelns. Im Interesse besserer Beziehungen zwischen Ungarn und Thüringen wurde sie zur späteren Ehefrau eines der Söhne des Landgrafen von Thüringen bestimmt und gleichzeitig nach Eisenach geschickt. Sie sollte sich schon mal in der Umgebung, in die sie hineinheiraten sollte, einleben. Mit dreizehn Jahren heiratete sie den zwanzigjährigen Ludwig von Thüringen und führte mit ihm auf der Wartburg eine glückliche Ehe, die jedoch nach nur sieben Jahren durch den Tod ihres Gemahls endete. Elisabeth war eine tiefgläubige Frau. In dieser Gesinnung störte sie den höfischen Frieden. Sie verwischte die Unterschiede zwischen Herrschenden und Dienenden und kümmerte sich um die Armen und Kranken. Ihren Reichtum teilte sie mit denen, die nichts hatten. Nach dem Tod ihres Mannes, der ihr Handeln gebilligt hatte, musste sie die Wartburg verlassen und ging nach Marburg, was damals an der Grenze des Fürstentums Thüringen lag. Ihr verstorbener Mann hatte ihr diese Stadt zur Hochzeit geschenkt. Auch dort hatte sie gegen Widerstände zu kämpfen, doch mit eisernem Willen gelang es ihr, ihr Werk fortzusetzen. So wurde Elisabeth von Thüringen zum Vorbild von Generationen von Frauen, die sich für den Mitmenschen einsetzen. Allen die ihren Namen tragen, gratuliere ich zu ihrem heutigen Namenstag.

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