Ich kann mich ändern
Manchmal könnte ich mir so richtig auf die Zunge beißen. Wenn mir mal wieder so ein blöder Spruch rausrutscht und meine Frau sauer und verletzt ist.
Eigentlich will ich das gar nicht. Und ich habe mir schon oft vorgenommen, es nicht zu tun. Aber es gelingt mir einfach nicht.
Ich muss nicht jede Suppe auslöffeln, die ich mir eingebrockt habe
Als ich das einmal einem guten Freund erzählt habe, hat er mir eine Karte von seinem Lieblingspfarrer geschenkt. Er heißt Hermann Traub und hat mal gesagt: „Zum Glück muss ich nicht alles, was jemals falsch lief, wiedergutmachen, jede Suppe auslöffeln, die ich mir selbst eingebrockt habe. Zum Glück muss ich nicht immer nur versprechen, dass ich morgen alles viel besser machen will und ganz bestimmt die alten Fehler vermeiden und nicht wiederholen werde.“
Das finde ich gut. Ich kann doch gar nicht jede Suppe auslöffeln, die ich mir selbst eingebrockt habe. Aber ist es denn egal, wie ich bin und was ich tue? Brauche ich mich gar nicht zu ändern?
Doch. Klar. Aber wenn ich das verkrampft versuche, gelingt es eh nicht.
Der Spruch von Hermann Traub geht noch weiter: „Zum Glück gibt es einen, der vergibt. Zum Glück gibt es einen, der vertraut. Zum Glück gibt es Jesus.“
Es gibt einen, der vergibt
Interessant, dass er am Ende bei Jesus landet. Ich glaube, auch damit hat er Recht. Ich werde auch in Zukunft andere vor den Kopf stoßen und selbst enttäuscht werden. Aber ich weiß: da ist einer, an den kann ich mich wenden mit meinen Fehlern und Macken, meinen Gedanken und auch Sorgen. Der versteht mich und ich muss ihm nicht alles erklären. Der hält zu mir, beschützt mich und schenkt mir Vertrauen. So kann ich langsam Dinge ändern. Das tut mir gut.