Maria Magdalena
Alle vier Evangelien in der Bibel berichten das Gleiche: Nachdem Jesus gestorben war, gingen Frauen aus dem Freundeskreis am ersten Tag der Woche zu seinem Grab. Sie wollten um den Verstorbenen trauern. Aber es passiert ganz anders. Sie entdecken: Das Grab ist leer. Und Engel sagen ihnen: Jesus lebt. Er ist auferstanden.
Die Frauen bringen diese Nachricht den Aposteln, den engsten Vertrauten Jesu. Aber die reagieren ganz seltsam. Sie halten die Botschaft der Frauen sogar für Geschwätz. Und Petrus und Johannes gehen zum Grab. Sie wollen sich selbst überzeugen, was da passiert ist. Sie sehen das leere Grab. Und dann kehren sie ratlos wieder zu den anderen Aposteln zurück.
Eine der Frauen, die zum Grab Jesu gehen, ist Maria Magdalena. Sie steht heute im Heiligenkalender. Im Johannes-Evangelium wird die eindrucksvollste Geschichte von ihr erzählt. Sie entdeckt: das Grab Jesu ist leer. Und dann steht Jesus vor ihr. Zuerst erkennt sie ihn nicht. Sie denkt, es ist der Gärtner, der da vor ihr steht. Jesus spricht sie mit ihrem Namen an: „Maria!“ Da merkt sie, dass es Jesus ist. Und sie weiß: Jesus ist nicht tot. Er lebt!
Maria erzählt den anderen von ihrer Begegnung. Und sie kann sie überzeugen.
So wird sie zur Apostelin, weil sie Verkünderin der Auferstehung Jesu ist.
Papst Franziskus hat ihr sogar den Ehrentitel „Apostelin aller Apostel“ verliehen
Wenn ich das so anschaue, dann ist das eine großartige Botschaft. Ja, bis heute ist es eine ganz wichtige Botschaft: Frauen sind als erste Zeuginnen der Auferstehung Jesu.
Was wäre ohne sie aus dem christlichen Glauben geworden? frage ich mich. Und ich wünsche mir, dass der Dienst der Frauen in meiner katholischen Kirche heute mehr wahrgenommen und wertgeschätzt wird. Frauen sind auch heute Apostelinnen. Das bedeutet: Zeuginnen dafür, dass Jesus auferstanden ist und lebt. Bis das wirklich in der katholischen Kirche angekommen ist, braucht es vermutlich noch Zeit.
Aber ich bin sicher: Maria Magdalena kann uns als himmlische Fürsprecherin dabei helfen.