Bibellesen kann glücklich machen
„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot vom Kaiser Augustus ausging…“ Nein, es ist noch nicht Weihnachten. Aber natürlich habe ich als erstes geschaut, wie in der neuen Lutherbibel 2017 die Geschichten stehen, die mir besonders wichtig sind. Zum Glück ist vieles so geblieben, wie ich es kenne und liebe. Und was sich verändert hat, finde ich spannend.
Siebzig Theologen haben sechs Jahre neu übersetzt. Das war mal wieder fällig nach dreißig Jahren. Manche ältere Übersetzungen versteht heute kaum noch einer. „Wehmutter“ für Hebamme zum Beispiel. Außerdem werden jetzt nicht mehr nur Männer in einem biblischen Brief angesprochen, sondern natürlich „Brüder und Schwestern“. Außerdem ist die neue Übersetzung nah an der kernigen und prägnanten Sprache Martin Luthers. Weil die so schön und melodisch ist: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“
Über die Botschaft der Bibel hat Martin Luther gesagt: „Wenn wir glauben, Gott selbst spricht in der Heiligen Schrift zu uns, dann sind wir auch sicher, hier wird unser Lebensglück geschmiedet.“ Mich macht das Lesen in der Bibel tatsächlich glücklich. In Nächten, in denen ich Sorgen hab‘, da bete ich mit Worten aus dem Psalm: „Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.“ (Psalm 23) Ich meditiere diese Worte immer wieder. Bis ich spüre, dass meine Angst und Sorgen langsam verfliegen. Und wenn ich glücklich bin und spüre, wie gut es mir doch grad geht, mit Freunden, Familie und auch sonst, dann denke ich an diese Worte: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ (1. Korinther 13,13)
Ich spüre: Gott selbst spricht in dieser kantigen und poetischen Sprache Luthers zu mir. Ich weiß, das geht mir nicht allein so: Die neue Lutherbibel macht neugierig, mal wieder reinzuschauen und auszuprobieren, ob’s für einen selbst stimmt, dass Bibellesen glücklich macht.