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Borg/McEnroe
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Borg/McEnroe

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: 1980 gab es in Wimbledon ein echtes Traumfinale: Der kühle Schwede Björn Borg gegen den ungehobelten Amerikaner John McEnroe. Heute startet der Film Borg/McEnroe – und er erzählt uns die Geschichte der beiden Tennis-Stars als packendes Konkurrenz-Drama. Fabian Vogt von der evangelischen Kirche: So richtig christlich ist das mit der Konkurrenz ja nicht, oder?

Na, vor allem ist es total menschlich. Und genau so wird es ja auch in der Bibel erzählt. Schon Kain erschlägt seinen Bruder Abel, weil er die Konkurrenz nicht erträgt. Und selbst die Jünger von Jesus streiten darüber, wer unter ihnen der wichtigste ist. Insofern erzählt der Film Borg/McEnroe von einem urmenschlichen Trieb nach Anerkennung und dem Wunsch, besser sein zu wollen als der andere. Und genau das macht den Film interessant. Selbst für Leute, die mit Tennis gar nichts am Hut haben. Ob wir das mögen oder nicht: Wir leben in einer Welt der Konkurrenz und müssen lernen, damit umzugehen.

Und was wäre nun ein christlicher Rat für diesen Umgang?

Na ja, schon Paulus sagt: Es ist keine Schande, wenn man gewinnen will. Die Frage ist nur: Wie gehe ich mit meinen Gegner um? Und der beste Tipp dazu heißt: „Segne Deinen Gegner.“ Also: Wünsch ihm alles Gute. Sieh in ihm nicht den Widersacher, sondern den, der wie du etwas erreichen möchte. ​Das ist auch einer der Höhepunkte des Films. Irgendwann erkennen Borg und McEnroe nämlich, wie ähnlich sie einander sind. Nebenbei: Inzwischen sind die beiden wirklich gute Freunde. Und McEnroe hat mal gesagt: „Björn hat mich zu einem besseren Spieler gemacht.“ Insofern zeigt der Film: Wenn Menschen anfangen, den Konkurrenten nicht mehr als Widersacher zu sehen, dann können sie Freunde werden.

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