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Homeoffice und Vertrauen
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Homeoffice und Vertrauen

Beate Hirt
Ein Beitrag von Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr, Frankfurt
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Wenn ich nicht gerade einen Radiobeitrag im Studio einspreche wie diesen – dann arbeite ich derzeit im Homeoffice. Wie viele andre Menschen auch. Ich falle morgens nur ein paar Meter vom Bett zum Schreibtisch, sitze an meinem Dienstlaptop, und mittags koch‘ ich mir in meiner Küchenkantine rasch was zu essen. So geht das nun schon seit zehn Monaten, und manches daran find ich schön, manches weniger. Aber ich bin davon überzeugt: Es ist gut, im Homeoffice zu bleiben, wenn es irgendwie geht. Das reduziert die Kontakte – und damit auch die Infektionen und eben auch die schweren Krankheitsverläufe oder sogar Todesfälle.

Homeoffice schützt mich und die anderen

RKI-Präsident Wieler hat es am Donnerstag so gesagt: „Heimarbeit schützt die Gesundheit von uns allen.“ Und er hat appelliert: „Wann immer das möglich ist, arbeiten Sie zuhause!“ Auch Bundespräsident Steinmeier hat gestern mit Arbeitgebern und Gewerkschaften dazu aufgerufen. RKI-Präsident Wieler hat auch in Erinnerung gerufen, was wir brauchen für die Heimarbeit: Digitalisierung und – Vertrauen.

Trauen wir uns doch zu vertrauen

Ich glaube: Daran mangelt es noch zu oft. Übrigens auch bei uns in den Kirchen, obwohl wir doch Vertrauen predigen. Aber für viele Arbeitgeber ist es offenbar schwer, darauf zu vertrauen, dass die Mitarbeitenden zuhause ihre Arbeit tun. Und ich hab den Eindruck, es gibt umgekehrt auch die Mitarbeitenden, denen es schwer fällt zu vertrauen: Mein Arbeitgeber sieht schon, was ich tue, auch, wenn ich zuhause arbeite, auch, wenn ich den Chef nicht auf dem Firmenhof treffe.

Wie du mir, so ich dir

Wir brauchen Vertrauen, immer schon, aber erst recht in dieser Krise. Ohne Vertrauen geht’s nicht. Ich muss darauf vertrauen, dass der andere sich an die Corona-Regeln hält und mich nicht in Gefahr bringt. Ich muss darauf vertrauen, dass Kollegen ihre Arbeit machen. Und natürlich muss ich auch selbst so leben und arbeiten, dass andere mir vertrauen können.

Wie schön es sich anfühlt, vertrauen zu können

Vielleicht ist das auch ein Effekt dieser Corona-Krise: Dass wir neu lernen, Vertrauen zu haben. Und wenn‘s gut läuft – und ich bete darum -, dann merken wir: Es tut gut und es lohnt sich, einander zu vertrauen.

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