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Schenken und beschenkt werden
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Schenken und beschenkt werden

Pia Arnold-Rammé
Ein Beitrag von Pia Arnold-Rammé, Katholische Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral, Frankfurt
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Haben Sie schon alle Geschenke besorgt? Oder verzichten Sie ganz auf's Schenken? Dieses Jahr ist es ja auch nicht ganz so einfach, welche zu besorgen. Trotzdem kenne ich Leute, die schon Ende November alle Geschenke gekauft und verpackt hatten. Das finde ich ziemlich abgedreht. Ich brauche erstmal Advents- und Weihnachtsstimmung, um mich überhaupt auf das Thema Geschenke einlassen zu können. Viele sagen mir: „Wir schenken uns gar nichts mehr. Das hat doch alles nichts mehr mit Weihnachten zu tun und ist ein einziger Kommerz. Außerdem habe ich dieses Jahr gar keine Lust in die Läden zu gehen.“ Da ist was dran, das finde ich auch.

Jeder nur ein Geschenk

Aber trotzdem mag ich Geschenke. Es muss ja nicht übertrieben werden. Wir haben uns in der Familie verständigt, dass jeder jedem ein Geschenk macht. Das macht es nicht unbedingt einfacher. Denn wenn ich jemandem nur ein Geschenk mache, dann überleg ich mir sehr genau, was das sein soll.

Der wahre Wert eines Geschenks

Aber genau das macht ja auch Spaß: was könnte dem anderen gefallen, über was würde sie sich freuen? In dem ich mir darüber Gedanken mache, beschäftige ich mich ja auch mit der oder dem Anderen. Welche Hobbys hat mein Schwiegersohn eigentlich? Welche Farbe steht meiner Tochter am besten? Wäre das nicht ein tolles Buch für meinen Mann? Ich finde das keine lästige Pflichtübung, sondern es macht mir Spaß: ich denke mir Dinge aus, die anderen gefallen könnten. Und an Weihnachten ist die Freude bei allen Beteiligten dann am größten, wenn ich wirklich richtig gelegen habe. Wenn mein Geschenk dem Beschenkten auch gut gefällt.

Da hat sich jemand Gedanken über mich gemacht

Zugegeben, das klappt nicht immer. Aber noch nie war es so, dass bei jemanden alle Geschenke unpassend waren. Meistens liegen wir ganz richtig, denn irgendwie kennt man sich ja auch. Und es kommt noch etwas hinzu: ich freue mich am meisten darüber, was hinter den Geschenken steckt. Wenn ich merke, da hat sich wirklich jemand Gedanken über mich gemacht, dann finde ich das wunderbar. Da kann auch mal etwas nicht 100prozentig meinen Geschmack treffen. Ich merke, es ist mit Liebe ausgesucht. Und das ist dann die Hauptsache.

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