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Kardamon
Bild: Pixabay

Kardamon

Christoph Wildfang
Ein Beitrag von Christoph Wildfang, Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain

Von einer Indienreise brachte ich zehn kleine Dosen voll Kardamom mit. Ich habe dort gesehen, wie die Kardamomkapseln sorgsam gewaschen und zum Trocknen bei großer Hitze in der Sonne ausgebreitet wurden. In Indien wird dieses Gewürz bei vielen Speisen verwendet. Ich habe ein ganzes Pfund davon gekauft. Die indischen Bauern haben sich gefreut. Gelacht und mir verschiedene Sorten für unterschiedliche Gerichte erklärt. Dass zwei, drei ganze Kardamomfruchthülsen in einem Reisgericht die ganze Speise durchziehen Und dass man natürlich Kardamomsamen auch einfach so zu sich nehmen kann. Die dunklen Samen, die drinnen sind, werden einfach zerkaut. Gut für den Magen, sagten sie.

Wieder zuhause verschenke ich meine Blechdosen mit dem indischen Gewürz. Erzähle ein paar Tipps zum Gebrauch. Zum Beispiel: Zwei drei Kardamomkapseln geöffnet, die Samenkörnchen in einen Kaffeefilter zum Kaffeepulver geschüttet, verändern den Kaffeegeschmack ganz wunderbar.

Es ist noch gar nicht lange her, da hätte ich Kardamom nie gekauft. Die indischen Bauern haben mich auf den Geschmack gebracht. Und jetzt bereichert es mein Leben. Das ist ja nicht nur mit Gewürzen so, sondern mit Vielem, was einem erst einmal fremd ist, auch mit Menschen. Das Fremde ist immer auch das Neue. Manche Menschen wünschen sich heute nichts sehnlicher, als dass alles so bleibt, wie es ist, dass ja nicht noch mehr Fremdes zu uns käme. Sie verpassen unendlich viel. Ich habe es erlebt: Wer sich auf das Fremde einlässt, sich nicht abschottet, nicht einigelt mit dem, was er schon immer kannte, der wird aufregende neue Stücke von Gottes großer, wunderbarer Welt entdecken. Nicht nur bei den Gewürzen.

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