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"Personal Jesus"
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"Personal Jesus"

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Markus Kavka ist Moderator, Autor und DJ – und ein echter Depeche Mode-Fan. Einer, der über seine Kultband jetzt sogar ein Buch geschrieben hat, das er nachher im Sonntagstalk bei Bärbel Schäfer vorstellt.

Gerade haben wir ja einen der größten Hits von Depeche Mode gehört: „Personal Jesus“. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: „Personal Jesus“? Hat Depeche Mode ein christliches Lied geschrieben?

Na, das könnte man im ersten Moment denken, weil der Song voller christlicher Bekenntnisse ist: „Du brauchst einen persönlichen Jesus, der deine Gebete hört und dir vergibt. Darum: Streck dich aus nach dem Glauben.“ „Reach out, touch faith.“

Martin Gore, der das Lied geschrieben hat, hat aber gesagt: In „Personal Jesus“ geht’s darum, wie es ist, wenn ein Mensch sich für den Erlöser eines anderen hält. Wenn jemand denkt: „Ich bin wie Jesus, ich rette dich.“

Inspiriert wurde Gore dazu von Priscilla Presley, die ehrlich beschreibt, wie sie ihren Ehemann Elvis in ihrem Leben quasi als ihren Erlöser betrachtet hat.

Aber viele haben das Lied trotzdem als ein christliches Bekenntnis verstanden, zum Beispiel Johnny Cash in seiner Cover-Version.

Stimmt. Weil die Sehnsüchte, die in dem Song beschrieben werden, also die Sehnsucht nach Vergebung, nach Begleitung und Erlösung ja trotzdem in jedem Menschen sind.

Und im Text sagt derjenige, der sich als Jesus anbietet, ja auch: „Take second best“ – nimm den Zweitbesten. Womit auch gemeint sein kann: „Der echte Jesus ist eben doch die beste Option.“ Ein Mensch allein kann keine Erlösung geben. Deshalb schau gut hin, an wen und was du dein Herz hängst.

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