Die Himmelsliste an der Kühlschranktür
Träumen und sich Ziele setzen, das ist wichtig und gut! Manche Menschen führen dafür eine sogenannte "Löffelliste". Das ist eine Liste, eine geschriebene Rangfolge mit Dingen, die Menschen noch erreichen wollen, bevor sie sterben. Ich finde das sehr sympathisch, seine Träume mal konkret aufzuschreiben. Ich mache das auch. Ich schreibe mir kleine Zettel und hefte sie mit Magneten auf meine Kühlschranktür in der Küche oder in meinem Büro. Dann kommt die Realität, der Alltag. Aber dann geht sie unter diese Liste und verwaist am Kühlschrank. Der Alltagsstress, die Sorgen und Probleme legen sich darüber und sie wird zu einem beschriebenen Stück Papier. Und Papier ist ja bekannterweise geduldig. Wenn wir nicht aufpassen, sind Stress und die Realität die stärksten Gegner unserer Träume.
Gerade dann, wenn wir mal frei von den vielen negativen und belastenden Einflüssen in unserem Leben sind oder sie zumindest mal kurz vergessen können, fühlen wir uns wie im Himmel. Wie im Himmel, das brachte mich vor einiger Zeit auf eine Idee: Warum nicht mal eine Liste schreiben, was mich im Himmel erwartet.
Kein Stress, keine drückenden Verantwortungen und Sorgen. Keinen strengen Terminplan, den ich irgendwie versuche durch den Tag zu jonglieren. Als Theologe weiß ich es eigentlich: Der Himmel ist mehr als nur Halleluja, aber durch die Liste wird er für mich merkwürdig konkret. Zugegeben: Es steht da auch drauf "Keine nervigen Kollegen" oder "um sechs Uhr morgens schon ausgeschlafen sein!" – die kleinen Dinge.
Seitdem ich meine persönliche Himmelsliste angefangen habe, freue ich mich noch mehr auf das, was mich mal erwartet. Meine Löffelliste wird nun auch wieder wichtig, denn ich weiß: Träumen ist erlaubt und an der Erfüllung beider Listen arbeite ich nicht alleine.
