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Alle Menschen sind gleich ... wertvoll
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Alle Menschen sind gleich ... wertvoll

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Morgen ist der „Internationale Tag der Menschenrechte“, weil am 10. Dezember 1948 die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ verabschiedet wurde.

Damals haben die Vereinten Nationen in Paris erklärt: Nach den Gräueln des 2. Weltkrieges wollen und müssen wir grundlegende Menschenrechte festlegen, die weltweit gelten.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Viele sagen ja „Die Menschenrechte basieren letztlich auf christlichen Werten.“ Siehst du das auch so?

Ja und Nein. Also erst mal ein großes Ja, denn Artikel 1 der Erklärung lautet: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Das ist nichts anders als die saloppe Formulierung: „Vor Gott sind alle Menschen gleich.“

Eine unglaublich wichtige Aussage. Denn letztlich haben doch alle Probleme der Menschheit damit zu tun, dass irgendjemand denkt, er sei besser als jemand anderes, er hätte mehr Rechte oder er dürfe mehr besitzen. Erst, wenn es uns gelingt, dieses Denken zu überwinden, und die anderen wirklich als gleichberechtige Individuen wahrzunehmen, kommen wir weiter.

Und dieser Gedanke „Vor Gott sind alle Menschen gleich“ hat die Menschenrechte natürlich nachhaltig geprägt.

Und trotzdem sagst du, es gibt auch einen Unterschied zwischen den Menschenrechten und christlichen Werten.

Genau. Weil Jesus ja nicht nur sagt: „Der andere hat die gleichen Rechte wie du“, sondern: „Versuch, den anderen zu lieben.“ Das ist viel mehr! Lass deinem Nächsten nicht nur seine Rechte, sondern sei für ihn. Weil er wertvoll ist. Tu ihm Gutes.

Und ich glaube: Wir brauchen die klugen Gedanken und die klugen Taten. Weil die Lobby der Liebe oft weniger Unterstützer hat als die Lobby die Gier. Auch daran erinnert der „Tag der Menschenrechte“.  

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