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Die moderne Pest

Die moderne Pest

Bettina Pawlik
Ein Beitrag von Bettina Pawlik, Katholische Gemeindereferentin im Ruhestand
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Pest - ein schreckliches Wort. Obwohl die letzte Pestepidemie in Mitteleuropa schon über 300 Jahre her ist, ist die Krankheit sprichwörtlich geworden: „Das hasse ich wie die Pest!“ sagt man. Pest wird übertragen durch ein Bakterium. Das lebt vor allem in Ratten. Wenn die Ratte durch einen Floh gebissen wird und derselbe Floh beißt dann einen Menschen, bekommt dieser Mensch die Pest. Aber auch von Mensch zu Mensch, durch Tröpfcheninfektion wird die Krankheit übertragen.

Krankheit als Strafe Gottes?

Die Krankheit verlief früher fast immer tödlich. Wenn ein Dorf oder eine Stadt von der Pest betroffen war, starben die meisten Einwohner an dieser Krankheit. Die Ursache der Krankheit war unbekannt, Hygiene und Reinlichkeit für die meisten Menschen Fremdworte. Viele haben geglaubt: Die Pest ist eine Strafe Gottes für unsere Sünden. Darum haben sie Gott Gebete und Prozessionen versprochen. In Hofheim im Taunus erinnert die weit sichtbare Bergkapelle auf dem Kapellenberg an ein solches Versprechen: „Wenn die Pest Hofheim verschont, bauen wir auf diesem Berg eine Kapelle.“ Und die Hofheimer und viele Gläubige aus den umliegenden Gemeinden halten diese Versprechen bis heute.

Wir dachten, wir hätten alles unter Kontrolle

Heute hält eine moderne Seuche die ganze Welt in Atem. Das hat mich sehr nachdenklich gemacht. Natürlich: Ich glaube nicht daran, dass Corona eine Strafe Gottes ist. Aber wir haben doch gedacht: Uns kann doch so ein Ereignis nicht treffen,  Wir haben alles unter Kontrolle. Jetzt stellen wir erschrocken fest, dass wir doch nicht die Herrscher über die Natur sind. Hilflos sind wir einem kleinen, unsichtbaren Virus ausgeliefert. Fieberhaft wird geforscht, aber es wird lange dauern, bis es eine Hilfe gibt.

Gott vertrauen

Da fühle ich mich doch mit unseren Vorfahren verbunden. Sie haben fest darauf vertraut: Mit der Hilfe Gottes bestehen wir die schwere Zeit. Es gibt eine Zukunft und alles wird gut, auch wenn es viele Verluste zu beklagen gibt. Die Welt ist noch nicht an ihr Ende gekommen ist. Im Vertrauen auf Gott dürfen wir Hoffnung und Zuversicht haben.

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