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Firmung - Sakrament der Stärkung
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Firmung - Sakrament der Stärkung

Uwe Groß
Ein Beitrag von Uwe Groß, Katholischer Diakon, Pfarrei St. Peter und Paul, Wiesbaden
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Der 2. Juli ist für mich ein besonderer Tag. Es ist mein Firmtag. In der katholischen Kirche werden Jugendliche heute meist mit 15 Jahren gefirmt. Dann kommt der Bischof oder einer seiner Vertreter in die Kirchengemeinde und salbt die jungen Christen mit Chrisam – einem kostbaren Öl, mit dem man früher Könige gesalbt hat. Der Bischof spricht die Worte: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Eine Pate steht hinter dem Jugendlichen und hält die Hand auf seine Schulter. Er sagt damit: Ich stehe hinter dir, ich werde dir helfen beim Hineinwachsen in deine Selbständigkeit. Der Bischof entlässt den Neugefirmten mit den Worten: „Der Friede sei mit dir.“

Ich stehe hinter dir

Ich war damals 12 Jahre alt, am 2. Juli 1978, als ich gefirmt wurde. Früher waren die Kinder und Jugendlichen meistens jünger als heute bei einer Firmung. Aber auch damals hatte der Glaubensakt der Firmung die Bedeutung: Ja, ich will mich zu meinem katholischen Glauben bekennen und ihn auch als Jugendlicher und Erwachsener leben. Die Firmung war und ist also auch ein Versprechen, dem christlichen Glauben treu zu bleiben, und dafür stärkt einen der Bischof durch die Geste der Handauflegung und Salbung mit Königsöl und der Zusage der Kraft Gottes: dem Heiligen Geist. Damals gehörte die Firmung für mich einfach so dazu, weil alle Kinder in meinem Dorf katholisch waren und gefirmt wurden. Es war also ein Zeichen: Ich gehöre dazu. Ich bin so wie ihr. Der katholische Glaube war für uns alle selbstverständlich – auch weil es keine Alternativen gab.

Ich will zur Kirche gehören

Heute ist das anders, ich lebe in einer pluralen und städtischen Welt. Ich lebe in Wiesbaden. Und da gehört es keineswegs mehr automatisch dazu, als Jugendlicher gefirmt zu werden. Vor wenigen Tagen war unser Bischof Georg Bätzing bei uns und hat in einem Gottesdienst Jugendliche gefirmt. Als Diakon war ich auch am Gottesdienst beteiligt und habe mich wieder an meine eigene Firmung erinnert. Ich ziehe den Hut vor den Jugendlichen, die heute im Gottesdienst sagen: Ja ich will gefirmt werden, ich glaube an Gott und ich will auch zur Kirche dazugehören.

Dein Weg als Christ war gut

Das macht mir Mut, und es bestätigt mich auch in meinem eigenen Glauben. Es sagt mir: Der Weg, den du gegangen bist als Christ, war gut, und es gibt auch noch heute Menschen, die diesen Weg gehen wollen, weil sie spüren: Der Glaube ist eine Kraft.

Im Glauben Halt gefunden

„Sei besiegelt durch die Gabe Gottes den Heiligen Geist.“ Die Gabe Gottes, der Heilige Geist, ist für mich zuallererst eine Kraft, die mir hilft, die Herausforderungen des Alltags zu meistern, Höhen und Tiefen im eigenen Leben mit dem Glauben zu meistern. Das ist für mich bis heute immer so gewesen, gerade an den Tiefpunkten meines Lebens habe ich mich nicht allein gefühlt, sondern im Glauben Halt gefunden. Ja, ich glaube das ist die Gabe Gottes – der Heilige Geist.

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