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Ewigkeitssonntag

Ewigkeitssonntag

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Die Kirche hat ja eine eigene Zeitrechnung. Ja, bei ihr beginnt das sogenannte Kirchenjahr am 1. Advent, also nächsten Sonntag. Und am letzten Sonntag des alten Kirchenjahres, sprich: heute, wird der Verstorbenen gedacht und das Thema „Ewig-keit“ behandelt. Darum heißt der Sonntag heute auch „Ewigkeitssonntag“. Und das ist ja wirklich spannend: Wie wird das wohl sein mit der Ewigkeit? Also: dem Leben nach dem Tod? Nun, genau kann das keiner sagen. Aber schon Jesus hat darauf hingewiesen, dass es trotzdem klug ist, sich darüber Gedanken zu machen.

Und er hat zur „Ewigkeit“ ein interessantes Gleichnis erzählt: Zehn Jungfrauen, vermutlich Brautjungfern, warten auf den Bräutigam. Und als sie hören, dass er mitten in der Nacht erscheinen wird, laufen alle los. Allerdings: Fünf der Jungfrauen haben Ersatzöl für ihre Lampen dabei, fünf nicht. Es kommt, wie es kommen muss: Der Bräutigam verspätet sich, und den nachlässigen Frauen geht das Öl aus. Und weil sie erst noch zum Laden rennen müssen, kommen sie zu spät zur Hochzeit.

Jesus will mit der Geschichte vor allem eines deutlich machen: Auf den Tod und das, was danach kommt, sollte man sich vorbereiten. Ja, mehr noch: Unsere Vorstellung von der Ewigkeit hat direkten Einfluss auf unser Leben vor dem Tod. Klar, weil jemand, der an ein Leben nach dem Tod glaubt, zum Beispiel nicht den Zwang verspürt, das Letzte aus dem Diesseits herauszuholen. Und weil er keine Angst vor dem Tod hat. So jemand, würde Jesus sagen, ist wie eine der klugen Brautjungfern, die ganz entspannt mit ihrem Lampenöl auf die Hochzeit warten können.

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