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Saticfaction

Saticfaction

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

1965 waren die Rolling Stones auf ihrer dritten US-Tournee – und spielten damals vor allem Coverversionen bekannter Lieder. Sprich: Es wurde dringend Zeit für einen eigenen Hit.

Tja, und dann, in der Nacht vom 6. auf den 7. Mai konnte Keith Richards in Florida nicht gut schlafen. Also stand er auf und fing an, auf seiner Gitarre herum zu klimpern. Und plötzlich kam ihm eine Akkordfolge in den Sinn, die ihn nicht mehr los ließ. Und eine freche Textzeile: „I can’t get no satisfaction“. Ich finde einfach keine Befriedigung.

Richards nahm das Ganze auf seinem Kassettenrekorder auf und spielte es am Morgen Mick Jagger vor, der sofort begeistert war – und den Rest des Songtextes schrieb: „I cant’t get no satisfaction.“ Eine schrille Warnung vor der zunehmenden Kommerzialisierung der modernen Welt: Wir können heute alles haben, aber zufriedener werden wir deshalb nicht. Und weil das Wort „Befriedigung“ auch einen sexuellen Unterton hat, war das Lied natürlich zugleich eine Hommage an die wilden Sechziger Jahre.

Schon drei Tage später fuhren die Rolling Stones in Chicago ins Studio und nahmen „I can’t get no satisfaction“ auf. Und noch während sie auf Tour waren, wurde das Lied in Amerika ein Hit – so dass sie am 19. Juli 1965, also heute vor 50 Jahren, dafür eine Goldene Schallplatte erhielten. Wahnsinn, oder?

Natürlich ist das unverkennbare Gitarrenriff von Keith Richards genial, aber letztlich ist das Lied bis heute ein Klassiker, weil die Frage, was einen Menschen zufrieden sein lässt, zeitlos relevant ist. Schließlich haben schon die biblischen Autoren vor 3000 Jahren geschrien: „I can’t get no satisfaction.“ Damals hieß das noch: „Sei wieder zufrieden, meine Seele.“

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