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Birdman

Birdman

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Der Film „Birdman. Oder: Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit“ wird schon jetzt von den Kritikern bejubelt und ist für 9 Oscars nominiert. Kein Wunder. „Birdman“ erzählt eine starke Geschichte – mit Staraufgebot besetzt und mit einem brandaktuellen Thema:

Riggan Thomson, gespielt von Michael Keaton, ist am Ende. Viele Jahre hat er als Schauspieler den Superhelden „Birdman“ verkörpert – und irgendwie ist er im Lauf der Zeit mit seiner ehemaligen Rolle immer mehr verschmolzen. Ja, als Riggan jetzt versucht, sich auf einer Bühne am Broadway in New York eine neue Zukunft aufzubauen, wird er von seiner Superhelden-Vergangenheit immer wieder eingeholt.

Da stellt sich schnell die Frage: Ist er nun ein Superstar, ein Superheld – oder einfach nur ein altgewordener Trottel? Oder wie es jemand im Film charmant ausdrückt: „Du hast ’ne Scheiß-Angst, dass du unwichtig bist.“ Stimmt. Die Angst hat der ehemalige Birdman. Und wie! So zeigt der Film auf großartige Weise, wie Riggan gleichzeitig versucht, eine gelungene Inszenierung auf die Beine zu stellen und dabei herauszufinden, was denn nun einen Menschen wichtig macht.

Was ich für eine ziemlich kluge Frage halte. Im Lauf der Zeit entdeckt Riggan natürlich das, was schon der Apostel Paulus vor 2000 Jahren bemerkte und was man so übersetzen kann: „Du kannst noch so ein Superheld sein, wenn du die Liebe nicht kennst, dann ist das alles nur hohl.“ Wie Riggan das entdeckt, ist einen Kinobesuch wert. „Birdman“ ist ein leidenschaftlicher Künstlerfilm, der sich frech mit den endlosen Superhelden-Blockbustern der letzten Jahre auseinandersetzt, die irgendwie mit dem echten Leben so gar nichts zu haben. Lohnt sich.

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