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Morgenandacht am Strand

Morgenandacht am Strand

Christoph Wildfang
Ein Beitrag von Christoph Wildfang, Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain

Morgens mit Gott anfangen – ein Blick ins Weite über die Ostsee Mit der Jugendgruppe stehe ich am Timmendorfer Strand. 25 Jugendliche stehen oder sitzen im Kreis neben mir. Wir sind an der Wasserkante, am Strand, ein paar Schritte von der Ostsee entfernt. Der Himmel ist jetzt bei Sonnenaufgang noch grau. Heute hat es die Sonne schwer, durch die Wolken zu gucken. Es ist ein bisschen zu kalt. Manche haben die Augen zu. Vielleicht sind sie einfach noch müde.

Einige schauen aufs Meer raus. Manche schauen mich neugierig an. Ein paar fremde Frühaufsteher sind auch noch da. Sie stehen in der Nähe und warten, was jetzt wohl kommt. Vielleicht wollen sie auch ein gutes Wort für den Tag aufschnappen und mitnehmen. Ich atme die kühle Morgenluft tief ein und aus. Erwarte die wärmenden Sonnenstrahlen in einigen Momenten. Das Meerwasser gluckert ein bisschen. Keine Wellen. „Vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang sei gelobet der Name des Herrn.“ (Psalm 113,3) sage ich. Ich sage es langsam und ziemlich leise. Als ob ich die Möwen, die um uns herum laufen, nicht vertreiben möchte.

Die Jugendlichen um mich herum schauen nun alle Richtung Sonnenaufgang. Diese Tageszeit hat etwas Besonderes. Der schöne lange Tag liegt noch ungespurt vor uns. Was er wohl bringt? Viele neue Chancen heute. Ich möchte noch viel mehr sagen. Aber ich lasse es. Möchte diesen schönen Moment des aufkommenden Lichtes nicht zerreden. Wir schauen alle auf die ersten Sonnenstrahlen. Wie sie sich durch die Wolkenbank kämpfen und es langsam strahlt und strahlt. „Gelobt sei Gott für diesen Tag,“ sage ich. Einige nicken, andere lächeln. Manch einer strahlt wie die aufgehende Sonne. Das wird ein guter Tag. Um Gott zu loben. Mit meinem Leben.

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