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Showdown - die heilige Woche kommt
Bild: Pixabay

Showdown - die heilige Woche kommt

Martin Vorländer
Ein Beitrag von Martin Vorländer, Evangelischer Pfarrer und Senderbeauftragter für den DLF, Frankfurt

Showdown liegt in der Luft. Drei Jahre lang ist er durchs Land gezogen und hat die Massen begeistert. Einer seiner Auftritte auf einem Berg wurde zum spontanen Open-Air-Festival. Immer mehr Fans und Freunde folgen ihm.

Die Zahl seiner Feinde wird ebenfalls jeden Tag größer. Sie finden den Auflauf um ihn herum unheimlich. Am liebsten würden sie ihn zum Schweigen bringen. Die Lage spitzt sich zu. Viele warten auf die Stunde der Entscheidung: Wann wagt er endlich den großen Durchbruch und zeigt allen, was er kann?

Und tatsächlich: Er kommt in die Hauptstadt. Seine Ankunft wird zum Triumphzug, ein Bad in der Menge. Jeder spürt: Jetzt ist alles möglich. Nur fünf Tage später kräht kein Hahn mehr nach ihm. Seine Feinde machen mit ihm kurzen Prozess. Die Menschenmasse, die ihm eben noch zugejubelt hat, ruft jetzt: „Kreuzigt ihn!“

Der Mann ist Jesus. Um seinen Weg geht es ab nächsten Sonntag. Da beginnt die Karwoche. Sie geht an diesem Wochenende großartig los mit Palmsonntag. Jesus zieht auf einem Esel in Jerusalem ein. Für viele damals war das das Zeichen: Der ist der Messias, der Erlöser. Sie schwenken Palmzweige und rufen: „Hosianna!, Hilf doch!“

Ab dann wird’s kritisch. Montag, Dienstag, Mittwoch: Jesus sorgt für Streit in der Stadt, für Tumult im Tempel. Gründonnerstag: Jesus weiß, dass es böse enden wird. Er feiert noch einmal in seinem Freundeskreis das Passahmahl. Es wird zum letzten Abendmahl. Judas, sein Freund und Verräter, sitzt mit am Tisch.

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag geht es Schlag auf Schlag: Jesus wird verhaftet, verhört, als Gotteslästerer und Unruhestifter zum Tod verurteilt. Karfreitag, drei Uhr Nachmittag. Jesus hängt tot am Kreuz.

Einer wird erst hochgejubelt und dann brutal abgeschrieben. Die Karwoche zeigt, wie bitter Verrat ist und wie groß Freundschaft. Die Karwoche führt bis zum tiefsten Punkt: Ein Mensch stirbt von Gott und der Welt verlassen. Alles aus. Oder doch nicht? Die Karwoche endet mit Ostern, der größten Hoffnung überhaupt: Gottes Kraft ist stärker als der Tod. Am Ende siegt das Leben.

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