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Jetzt läuft’s
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Jetzt läuft’s

Martina Patenge
Ein Beitrag von Martina Patenge, Katholische Referentin für Glaubensvertiefung und Spiritualität, Kardinal-Volk-Haus Bingen
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Genau 15 Minuten dauert mein Weg durchs Impfzentrum. 15 Minuten vom Einchecken bis zum Piks. Alles bestens vorbereitet. Überall Helferinnen und Helfer. Freundlich und geduldig. Ich bewundere sie. Ob ich das könnte - tausendmal am Tag dieselben Sätze sagen: „Anmeldung dort rechts“ – „Hier links zur Impfung“.

Bis zu einer Million Menschen täglich

Die Corona-Impfungen laufen nach ersten Anlaufproblemen jetzt richtig gut. Über die Hälfte der Menschen in Deutschland hat schon die erste Impfung erhalten. Und ich finde das wunderbar. Ja, ich habe auch lange gewartet. Aber ich staune: Wie alles in Kürze organisiert worden ist. Wie jeden Tag sehr viele Menschen geimpft werden, in den Zentren und bei den Ärzten. Bis zu einer Million Menschen täglich. Das ist eine große gesellschaftliche Leistung! – Allerdings höre ich auch die Gegenrede: Es läuft aber nicht alles rund. Und überhaupt…hätte man dieses und jenes ganz anders machen müssen.

Ich sehe das anders

Diese Impfkampagne ist nicht perfekt: Impfstoff - noch nicht ausreichend. Impftermine – teils nur mit langen Wartezeiten. Ein Ende der Pandemie – dauert noch. Aber ist deshalb alles falsch gelaufen? Manche regen sich darüber auf, wenn nicht alles klappt wie am Schnürchen.  Ich sehe das anders: Ich finde es erstaunlich, dass wir nach einem Jahr schon geimpft werden können. Auch wenn es teilweise noch ruckelt.

In ihrer Haut möchte ich nicht stecken

Ich bin dankbar für die Forscherinnen und Forschern, die unter Hochdruck eine völlig unbekannte Krankheit erkunden. Für die in den Laboren, die in kürzester Zeit Impfstoffe entwickelt haben. Und für all die Menschen, die rund um die Uhr produzieren: Masken, Spritzen, Impfstoffe und anderes. ich bin auch froh für die Verantwortlichen in der Politik. In ihrer Haut möchte ich nicht stecken, diese Pandemie zu managen. Dafür gibt’s oft genug Gegenwind. Sie suchen Strategien, die sie immer wieder anpassen müssen. Das Ende ist noch nicht erreicht, aber es rückt in die Nähe. Und ich will mich nicht aufregen über das, was nicht funktioniert in dieser Corona-Krise: Ich bin heilfroh, dass so vieles gut funktioniert, so viele einigermaßen gut durch die Pandemie gekommen sind -  und dass das gefährliche Virus vielleicht bald wirklich im Griff ist.

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