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Paradies
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Paradies

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Heute startet in den deutschen Kinos der Film „Paradies“. Ein Kriegsdrama des russischen Star-Regisseurs Andrey Konchalovsky. Und weil sich Fabian Vogt von der evangelischen Kirche mit dem Paradies auskennen sollte, frag ich ihn doch mal: Finden denn die Menschen im Film das „Paradies“?

Nur ein kleines Stück davon. Der Film erzählt ja von der russischen Aristokratin Olga, die im Zweiten Weltkrieg ins KZ kommt, weil sie zwei jüdische Kinder versteckt hat. In der Haft trifft sie dann nacheinander auf zwei Männer, den Kollaborateur Jules und den SS-Offizier Helmut, die sie beide begehren. Und das Irritierende ist: In den Beziehungen zwischen diesen drei Hauptfiguren wird deutlich, wie sehr alle Beteiligten trotz der grauenhaften Umständen versuchen, sich ein Stück „Paradies auf Erden“ zu schaffen. Das ist schon sehr eindrücklich.

Und worin besteht dieses Paradies?

Na, es hat ganz viel mit Liebe zu tun. Darum ist dem Film als Motto auch ein Zitat des Schriftstellers Novalis vorangestellt: „Jeder geliebte Gegenstand ist der Mittelpunkt eines Paradieses.“ Sprich: Da, wo wir Liebe finden, schaffen wir uns ein Stück vom Paradies.

Moderator/in: Was aber nicht immer klappt, oder?

Nein, natürlich nicht. Und genau aus dieser Spannung lebt der Film: KZ und Paradies passen nun mal nicht zusammen. Trotzdem regt die Geschichte unglaublich an, nachzuspüren, was für mich das Paradies ist. Ich finde die Botschaft des Films richtig gut: „Der Weg zum Paradies führt über die Liebe“. Denn ich stell mir vor: Im wahren Paradies ist dann alles voller Liebe.

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