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Glaube versetzt Berge
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Glaube versetzt Berge

Clemens Weißenberger
Ein Beitrag von Clemens Weißenberger, Katholischer Pastoralreferent, Frankfurt

Was war das letztes Wochenende für ein Jubel! Ich habe am Samstag nach dem Spiel dutzende Leute umarmt, Freunde und Wildfremde! In grenzenloser Freude über den Sieg der Eintracht. Am Sonntag habe ich ihn dann nur noch still genossen, als ich der Mannschaft im Fernsehen zugesehen hab, wie sie sich vom Flughafen bis zum Römer durch die jubelnde Menschenmenge kämpfte.

Klar, dass der Sieg der Eintracht auch DAS Gesprächsthema in der Schule war. Meine Schülerinnen und Schüler waren noch gestern total von der Rolle: „Ich durfte bis zum Ende aufbleiben“ – „Ich habe sogar geweint…vor Freude!“ – „Mein Papa hat mich zum Empfang auf den Römer mitgenommen, das war einfach klasse!“ so habe ich es immer wieder gehört. Und dann auch erzählt, wo ich das Spiel gesehen habe. Und wie ich mich freue.

Als Relilehrer ging mir dabei viele Gedanken durch den Kopf:

Glaube versetzt eben manchmal wirklich Berge: Eigentlich hatte die Eintracht keine Chance. Aber sie hat sie genutzt, weil alle aus der Mannschaft und dem Umfeld alles für den Sieg getan haben und der eigentlich entscheidende Punkt der Zusammenhalt war. Es freut mich diebisch, dass dabei auch noch meine Eintracht als David den Goliath Bayern geschlagen hat. Weil sie zusammengehalten haben. Das war das Motto des Abends. Und das hat dann wohl auch den Unterschied gemacht.

Und die Mannschaft: Sie hat auch eine gemeinsame Sprache gefunden: Der Sieg hat geklappt, obwohl so viele Sprachen, Nationen und Eigenarten am Start waren. Die haben sich trotz aller Sprachschwierigkeiten prima verstanden. Weil sie davon überzeugt waren, dass sie es schaffen, trotz oder wegen der Unterschiede.

Glück gehabt: Dazu kam dann auch etwas, was ich nie gedacht hätte: Da gab es zwei glückliche Entscheidungen, die der Schiedsrichter dieses Mal für die Eintracht gewertet hat. Aber Glück gehört auch dazu, und das war der Eintracht dieses Mal hold.

Glück, Glaube, Zusammenhalt: All das kann ich auch abseits des Fußballfeldes im Alltag gebrauchen und dadurch auch manchmal Berge versetzen. Wenn ich mit anderen Menschen zusammenhalte, kann ich etwas erreichen. Wenn ich mit anderen Menschen ein gemeinsames Interesse habe, bin ich motivierter, als wenn ich es alleine versuche. Und dann kann ich die Gunst der Stunde nutzen. Das wünsche ich mir, dass das hängen bleibt: In der Schule, auf der Arbeit, in den Familien. Damit ein positiver Geist etwas bewirken und verändern kann.

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