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Ich trage einen Namen…
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Ich trage einen Namen…

Alexandra Becker
Ein Beitrag von Alexandra Becker, Katholische Pastoralreferentin, Pfarrei St. Franziskus, Frankfurt

Ich bin mit meinem Vornamen ganz zufrieden – wie übrigens die meisten Deutschen. Gut so, denn er begleitet mich schließlich durchs ganze Leben. Im Familien- und Freundeskreis bekomme ich mit, wie schwierig es ist, einen Namen für ein Kind zu finden. Einen, der passt. Einen, der nicht nur schön klingt. Mit dem Namen möchte ich nichts Negatives verbinden oder sogar meinem Kind schaden. Denn mit Namen verbinden wir sofort und unbewusst Empfindungen, ziehen sogar Rückschlüsse auf Persönlichkeit oder soziale Schicht. Einen Namen zu geben, das ist also gar nicht so einfach.

Aber einen Namen haben zu dürfen ist auch etwas sehr Schönes. In einigen Bereichen bin ich nur eine Nummer. Eine Versicherungsnummer, eine Telefonnummer, eine Nummer beim Amt… Aber so ein Name, der ist gefüllt mit Bewusstsein, mit einer Geschichte, mit Persönlichkeit eben.
Wenn ein Kind getauft wird, dann ist die erste Frage des Pfarrers immer die nach dem Namen: „Welchen Namen haben Sie ihrem Kind gegeben?“, werden die Eltern gefragt. Und das ist nicht nur eine höflich gemeinte Frage, sondern eine ausgesprochen wichtige. „Ich habe deinen Namen in meine Hand geschrieben“ (vgl. Jes 49,16), so steht es in der Bibel. Gott sagt diesen schönen Satz. Gott kennt mich bei meinem Namen, und er kennt alles, was mit diesem Namen verbunden ist. Er kennt meine ganze Geschichte. In der Taufe wird mir versprochen: Diese ganze Geschichte, alles, was mich ausmacht liegt in Gottes Hand. Nicht nur meine sonnigen Momente, sondern wirklich alles.


Ich finde, das ist ein großes Versprechen an den kleinen Menschen, der getauft wird. Mich berührt das bei jeder Tauffeier aufs Neue.
Heute feiert die Kirche übrigens einen Alexander. Einen Patriarchen aus dem vierten Jahrhundert. Ich könnte heute also Namenstag feiern. Auf jeden Fall denke ich heute über den Namen nach, der für mich ausgesucht wurde. Darüber, wie ich diesen Namen ausfülle. Und ich erinnere mich daran: mein Name und meine ganze Geschichte sind eingeschrieben in die Hand Gottes.

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