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Wolken am Strand
Foto: Beate Hirt

Wolken am Strand

Christoph Wildfang
Ein Beitrag von Christoph Wildfang, Evangelischer Pfarrer, Arnoldshain

Sommerferien auf der Insel Norderney am Strand. Ich blinzele in die Sonne zwischen den Wolken. Und betrachte die Wolken genauer. Denke an Gemälde, die ich kenne mit Wellen und Wolken. Wenn man Wolken malen möchte, malt man dann wohl zuerst das Weiß oben und dann das Grau? Oder umgekehrt? Mich entspannt es, den Wolken zuzusehen. Ich schaue ihnen nach, wie sie langsam dahinziehen.

„Die Herrlichkeit Gottes erschien in der Wolke“, steht am Anfang der Bibel. (1. Mose 16,10) Das biblische Volk Israel zieht durch die Wüste in Richtung Gelobtes Land. Gott führt die Israeliten mit einer Wolken- und einer Feuersäule. An einer anderen Stelle in der Bibel heißt es, dass Gott ein „Wolkenfahrer“ ist. (Psalm 104) Ich lasse meine Gedanken am Nordseestrand weiter schweifen. Mit dem Blick in die Wolken. Wo ist Gott? Dahinter? Da drin? Wofür sind die Wolken dann ein Symbol? Ich finde, für den Blick nach oben. Zu den Wolken.

Manchmal lebe ich meine Zeit ziemlich gebeugt und gebückt. Den Blick nach unten. Ein weiterer Schritt. Ein Weg, den ich gehen muss, ein Termin und noch einer. Hast du auch nichts vergessen? Der Blick in die Wolken tut mir gut. Auch grad verbunden mit diesem Bild der „Wolken- und der Feuersäule“. In dieser Geschichte aus der Bibel meint das ja: Gott geht mit. Er ist dabei. Er führt sogar. Gott zeigt mir einen neuen Weg. Wenn ich nicht mehr weiter weiß. Ich schaue den Wolken über der Nordsee nach. Klar, es sind nur Wolken. Vielleicht besonders malerische hier am Meer. Aber der Gedanke mit der Wolkensäule, der gibt mir Aufschwung. Ein bisschen Mut.

Ja, Gott ist auch in meinem Leben dabei. Dicht dabei. Vielleicht anders als ich denke. Vielleicht führt er mich durch andere Menschen, durch Gespräche, aus denen gute Gedanken erwachsen. Vielleicht ist er nicht so einfach sichtbar, wie in der biblischen Geschichte von der Wolkensäule. Aber auf jeden Fall ist er dabei. Auch vor mir. Ein gutes Gefühl.

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