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Johannisnacht
Ralf Menache/GettyImages

Johannisnacht

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:Morgen ist Johannistag – das heißt: Heute Abend beginnt die Johannisnacht, in der zumindest in Nicht-Corona-Zeiten in vielen Orten in Hessen Johannisfeuer angezündet werden. Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Wo kommt denn der Brauch der Johannisnacht her?

Na, erst mal heißt Johannistag: In sechs Monaten ist schon wieder Weihnachten.

Das hat damit zu tun, dass Johannes der Täufer genau sechs Monate vor Jesus geboren sein soll. Und als sich die Christen entschieden, den Geburtstag von Jesus auf die Wintersonnenwende zu legen, war klar: Dann feiern wir den Geburtstag von Johannes sechs Monate früher – zur Sommersonnenwende. Denn die wurde damals noch auf den 24. Juni datiert.

Das passt auch so schön: Johannes der Täufer gilt in der Bibel ja als Vorbote von Jesus, und einer seiner bekannten Sätze lautet: „Jesus muss an Bedeutung zunehmen, ich muss abnehmen.“ Und siehe da: Ab jetzt werden die Tage immer kürzer, ab Weihnachten werden sie wieder länger.

Und warum gibt es dann heute Abend Feuer?

Erstens hat man früher gerne in die Feste reingefeiert. Und zweitens hat Johannes der Täufer gesagt: „Ich taufe die Menschen mit Wasser. Aber Jesus wird sie mit Feuer und mit dem Heiligen Geist taufen.“

Insofern ist das Johannisfeuer ein Symbol für Neuanfang, für Begeisterung und dafür, dass wir uns auf Großes freuen dürfen. Johannisfeuer geht zurzeit nicht. Aber ich zünde mir heute Abend eine Johanniskerze an und freu‘ mich.

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