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Mit der Bahn in die Berge
Bild: Sarah_Loetscher_pixabay

Mit der Bahn in die Berge

Beate Hirt
Ein Beitrag von Beate Hirt, Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim hr, Frankfurt
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In den nächsten Tagen werd ich die Hin- und Rückreise zu unserem Sommerurlaub in den Alpen buchen. Früh dran sein lohnt sich, wegen der Spartickets: Wir fahren nämlich seit Jahren mit der Bahn in die Berge. Aus mehreren Gründen. Zum einen genießen wir es, ohne Stau und Stress in den Urlaub zu starten. Ja, auch bei der Bahn geht mal was schief. Aber wenn ich an die stundenlangen Staus meiner Kindheit denke, an das Gezuckel über Passstraßen – dann find ich das Reisen im Zug heute doch sehr viel bequemer. Ich kann schlafen, lesen, Kaffee trinken – und wenn die ersten Bergsilhouetten auftauchen, in Ruhe nach vorne schauen. Sicherer ist es übrigens auch im Zug: Unfälle gibt’s bei der Bahn doch sehr viel seltener als auf den Autobahnen. Ich gebe zu: Unsere Entscheidung, mit dem Zug in die Berge zu fahren, wird auch dadurch erleichtert, dass wir dort meistens eine Hüttentour unternehmen: eine Woche auf Höhenwegen. Das Auto würde da nur herumstehen.

Die Klimakrise setzt auch den Alpen enorm zu

Das Hauptargument dafür, mit der Bahn in die Berge zu fahren, sind aber die Berge selbst: Ich liebe die Natur in den Alpen, die wundervolle Landschaft, Bergwiesen und Bergseen, Gipfel und Gletscher. Immer wieder, wenn ich dort bin, denke ich: Ich möchte diese großartige Natur bewahren. Und das kann ich eben auch dadurch tun, dass ich weniger Auto fahre, weniger CO 2 produziere. Die Klimakrise setzt auch den Alpen enorm zu. An den Gletschern kann man das besonders sehen: Immer wieder sind wir schockiert, wenn wir nach einigen Jahren in bestimmte Gletschergebiete zurückkommen. In die Stubaier Alpen zum Beispiel vor zwei Jahren: Man kann dort den Gletschern fast beim Schrumpfen zuschauen.

Mein Möglichstes tun, um die uns anvertraute Erde zu erhalten

Die Natur bewahren, die Berge und das Klima schützen: Für mich ist das auch meine Aufgabe als Christin. Ich glaube: Die Erde ist von Gott gemacht und den Menschen anvertraut. Auch deswegen will ich mein Möglichstes tun, damit sie erhalten bleibt, auch so erhalten, dass Menschen weiter gut auf ihr leben können. Viele Christinnen und Christen setzen sich für Umwelt- und Klimaschutz ein. Gerade auch jetzt in der Fastenzeit.

Beim Klimafasten den inneren Schweinehund besiegen

Heute startet – drei Wochen nach Aschermittwoch – die vierte Fastenwoche beim so genannten „Klimafasten“. Diese Woche lautet das Schwerpunktthema: „Neue Mobilität“. Natürlich geht es vor allem darum, im Alltag öfter mal das Auto stehen zu lassen. Auf Fahrrad, Füße oder Bus und Bahn umzusteigen. Es ist ja immer noch so, dass sehr viele kurze Wege mit dem Auto zurückgelegt werden. So eine Fastenwoche kann da ein guter Anlass sein, ab und zu den inneren Schweinehund zu besiegen und möglichst klimafreundlich unterwegs zu sein. Und gesund ist es ja auch noch, mehr selbst mobil zu sein.

Das passt für mich gut zur Bewahrung der Schöpfung

Ich hab mir für diese vierte Fastenwoche aber auch das Ticketbuchen für den Sommerurlaub vorgenommen. Mit der Bahn in die Berge, das passt für mich gut zur Bewahrung der Schöpfung. Und ich kann es auch anderen nur empfehlen.

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