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Bilder der Hoffnung
GettyImages/Jose Girarte

Bilder der Hoffnung

Andrea Seeger
Ein Beitrag von Andrea Seeger, Evangelische Theologin
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Das Jahr ist noch frisch, alles auf Anfang sozusagen. Die alten Probleme aber bleiben. Naturkatastrophen, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, das Massaker an Zivilisten in Israel im Oktober und der Krieg im Gazastreifen als Folge. Niemand weiß, wer in diesen Strudel noch mithineingezogen wird. Die Welt ist aus den Fugen geraten. Wie damit umgehen?

Hoffnungsbilder in der Bibel

Was mir hilft, sind Bilder der Hoffnung. Die finde ich unter anderem in der Bibel. Eines meiner Lieblings-Hoffnungsbilder der Bibel stammt vom Propheten Jesaja. Der beschreibt eine neue Welt: In der gibt es nichts, worüber die Menschen klagen oder weinen. Alle haben, was sie für ein gutes Leben brauchen: Ein Zuhause, Gesundheit, Arbeit, genug zu essen, Familie und Freunde. Trauer, Streit und Krieg gibt es dann nicht mehr.

Wolf und Lamm liegen beieinander

Es wird so sein, sagt Jesaja, dass - ganz bildlich gesprochen - Wolf und Lamm beieinander weiden. (Jes 65,25) Was für eine wunderbare Vorstellung. Und das Schönste: Diese Welt ist nicht nur ein Traum, eine Idee von einer zukünftigen Welt. Das gibt es schon jetzt.

Ein Hoffnungsbild heute: Die Barenboim-Said Akademie in Berlin

Die Barenboim-Said Akademie in Berlin ist für mich ein gutes Beispiel für diese neue Welt. Gegründet hat sie Daniel Barenboim, ein berühmter jüdischer Dirigent, und Edward Said, ein Literaturwissenschaftler palästinensischer Herkunft. An der Akademie lernen junge Frauen und Männer aus Palästina, Israel, Syrien, Iran, dem Libanon und Ägypten zusammen. Sie studieren Musik, aber auch Philosophie, Geschichte und Literaturwissenschaften.

Junge Menschen zeigen, dass ein Zusammenarbeiten möglich ist

Und sie geben gemeinsam Konzerte, auch wenn das im Moment nicht leicht ist. Die jungen Leute zeigen so auf sehr praktische Art, wie es auch gehen kann. Sie bieten eine Alternative zu dem, was in den Nachrichten zu sehen ist. Das ist kein Traum, keine Utopie, sondern eine Tatsache und ziemlich großartig. Für mich: Ein echtes Hoffnungsbild.

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