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Bild: pexels / Ketut Subiyanto

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Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg
Ein Beitrag von Dr. Burkhard Freiherr von Dörnberg, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Marburg
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Wir ziehen um! Nach 14 Jahren. Und sind ganz beeindruckt, wie viel Zeugs wir haben. Viel zu viel eigentlich. Wenn ich an meine Oma denke und was die von früher erzählt hat. Die hatte nur einen Bruchteil von all den Gegenständen, die heute zu einem Haushalt gehören. Da gab es keine Mikrowelle, keine Milchaufschäumer, nicht lauter spezielle Sportsachen oder Plastikspielzeug und schon gar nicht hunderte bedruckte Erinnerungstassen.

Es fällt schwer sich von Dingen zu trennen 

Wer das dann alles umzieht, der beginnt schnell zu stöhnen unter der Last der vielen Sachen. Wie schwer, sich zu trennen!

Vielleicht müssen wir ein neues Verhältnis zu den Dingen bekommen?

Eine Klosterweisheit kann dabei helfen

Vielleicht kann uns dabei eine alte Klosterweisheit helfen. Benedikt von Nursia schreibt in seiner Ordensregel, dass wir die Dinge als Gottesgeschenke betrachten sollen, die uns zum Leben helfen sollen. (RB 31,10)

Dahinter steht ein schöner Gedanke, der mir beim Aussortieren hilft: Auf jedem Ding, das wir anschaffen oder geschenkt bekommen, ruht etwas Heiliges. Eine kleine oder große Hoffnung: dass dieses Ding uns entlasten oder erfreuen kann, dass es uns beim Leben hilft, dass es sozusagen eine „Gotteshilfe“ ist.

Welcher Gegenstand ist eine „Gotteshilfe“ und welcher nicht?

Die Mikrowelle ist das in jedem Fall – da kann ich aufwärmen, was mich satt macht. Die kommt mit. Aber brauche ich wirklich sechs Paar Schuhe und das Spielzeug von früher? Was kann ich weitergeben an Menschen, die es gerade brauchen. Für die das eine Gotteshilfe werden kann.

Ich merke, wie mich dieser Gedanke befreit, ich gut sortieren kann, und mir in den Gegenständen wieder neu Gottes Hilfe begegnet.

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