Eine gewonnene Stunde
Moderator/in: Heute Nacht haben wir die Uhren wieder auf Winterzeit umgestellt.
Die Zeitumstellung ist ja inzwischen ziemlich umstritten … unter anderem, weil manche Menschen bis zu 14 Tage brauchen, bis ihr Körper sich an die neue Zeit gewöhnt hat. Was ganz schön nervig sein kann. Andere sagen: Na, wenigstens können wir im Sommer mehr Sonnenstunden nutzen.
Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Was ist denn für dich die Zeitumstellung – eher eine Lust oder eine Last?
Im Herbst ist es auf jeden Fall eine Lust. Weil ich heute ja eine Stunde gewinne. Und weil ich mir jedes Jahr vornehme: Diese geschenkte Stunde, die will ich feiern.
Hat vielleicht damit zu tun, dass ich den Begriff „Quality time“ mag. Also die Frage: Was kann ich dafür tun, dass eine bestimmte Zeit wirklich zur Qualitätszeit wird? Was kann ich tun, damit die Stunde, die ich mit meinen Kindern, meiner Partnerin, Freunden oder mir selbst verbringe, eine richtig gute, kostbare Stunde wird?
Und? Was kannst du tun? Gibt es da irgendwelche Tipps?
Ich kann sagen, was mir hilft. Zum Beispiel … alles abschalten, was ablenkt: Handy, Fernseher, Rechner und so weiter. Natürlich kann Quality Time auch mal bedeuten „Wir schauen zusammen einen Film“, aber mir tut es gut, wenn ich merke: „Ich kann mich voll auf mein Gegenüber konzentrieren.“ Offen und ehrlich miteinander reden. Genau hinhören, was den anderen gerade beschäftigt – und zusammen über das Leben nachdenken. Am Besten in einer tollen Atmosphäre: beim Essen, am Lagerfeuer oder bei einem Spaziergang. Das sind oft auch Momente, in denen ich nachdenke oder mit Leuten darüber rede, was im Leben trägt.
In der Bibel steht ja der starke Satz: „Gott! Meine Zeit steht in deinen Händen.“ Das zu spüren, das ist für mich Quality Time. Und so eine Stunde gönne ich mir heute.
