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Urlaubspost
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Urlaubspost

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in:Schreibt ihr eigentlich noch Postkarten aus dem Urlaub? Ich meine: Heute ist man ja ohnehin ständig mit Leuten über Social Media in Kontakt – egal, wo man sich gerade befindet – sind da Postkarten überhaupt noch in?

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: WhatsApp oder Postkarte? Was ist bei dir angesagt?

Ich sag mal so: Ich find’s selbst super, Urlaubspost zu bekommen. Manche Postkarten hänge ich mir sogar wochenlang an den Kühlschrank. Außerdem sind Postkarten natürlich viel sinnlicher als ein Post: Ich kann sie in die Hand nehmen und weiß, die Absender haben sich Gedanken gemacht, was sie mir schicken. Hoffe ich jedenfalls.

Außerdem mag ich es, dass Urlaubspost immer erst nach ein paar Tagen ankommt. Das durchbricht diesen Aktualitätszwang. Also: Ich bin ein echter Fan von Urlaubspost. Auch, weil ich als Pfarrer oft erlebe, was Postkarten alles auslösen können.

Inwiefern? Hast du mal ein Beispiel?

Es gibt zum Beispiel Kirchengemeinden, die laden dazu ein: Schreib doch mal eine Postkarte an jemanden, von dem du weißt, dass er allein ist. Oder: Überrasche mal eine alte Bekannte mit einer Karte. Oder: Wie wäre es mit einem Gruß an die Kollegen? Allein das kann das Betriebsklima einer Abteilung deutlich verbessern. Und mir erzählen die Leute dann, wie sehr sie sich über die Urlaubspost gefreut haben.

 Nach wie vor sagt Urlaubspost: „Du bedeutest mir was!“ Nebenbei: In der Bibel gibt‘s ja auch Briefe. Und die fangen oft mit den Worten an: „Erst mal wünsche ich euch Frieden.“ Das finde ich heute noch klasse.           

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