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Der verlorene und wiedergefundene Advent
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Der verlorene und wiedergefundene Advent

Jessica Hamm
Ein Beitrag von Jessica Hamm, Evangelische Pfarrerin, Breithardt
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Ich gehöre zu den Menschen, die sich schon Monate im Voraus auf den Advent freuen. Auf die Lichter, die Plätzchen, die Gemütlichkeit. Das war aber nicht immer so. Als Jugendliche hat mich der Advent eher traurig gemacht. Der Zauber, den ich als Kind im Advent erlebt habe, war mir verloren gegangen.  Ich habe nicht mehr geglaubt, dass an Heiligabend das Christkind die Geschenke bringt. Aber ohne die Vorfreude auf das Christkind war der Advent nicht mehr das gleiche. 

Dicke rote Kerzen

Dann bin ich zum Studieren von zu Hause ausgezogen. In meiner ersten Adventszeit weg von der Familie habe ich durch Zufall ein Lied wiedergefunden, das ich als Kind im Advent geliebt habe. Es heißt "Dicke rote Kerzen" und fängt so an: "Dicke rote Kerzen, Tannenzweigenduft und ein Hauch von Heimlichkeiten liegt jetzt in der Luft."

Kerzen fürs Licht, grüne Zweige für die Hoffnung

Das hat mich daran erinnert: Den Zauber des Advents finde ich in den Kleinigkeiten, die mir in den Wochen vor Weihnachten begegnen. Die roten Kerzen am Adventskranz leuchten dafür, dass es Licht im Dunkeln gibt. Das Grün der Tannenzweige steht für die Hoffnung. Die Geschenke, die ich mir für andere ausdenke, sind ein Zeichen für das große Geschenk, das Gott an Weihnachten macht: Gott schenkt seine Liebe. Gott liebt die Welt so sehr, dass er selbst Mensch wird in Jesus Christus, dem Kind in der Krippe. Da war es wieder, das Christkind!

Die erste Kerze am Adventskranz

Heute Abend, wenn ich mit meinem Mann die erste Kerze an unserem Adventskranz anzünde, werden wir wieder dieses Lied hören. Dicke rote Kerzen. Ich werde daran denken, dass der Zauber des Advents in kleinen, wunderbaren Momenten begegnen kann. Ich muss nur aufmerksam dafür sein und mein Herz öffnen.
 

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