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Hilfsbereitschaft
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Hilfsbereitschaft

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Während in der Ukraine gekämpft wird, ist die Hilfsbereitschaft bei uns in Hessen unglaublich groß: Menschen nehmen Flüchtlinge auf, sammeln Hilfsgüter, spenden Geld oder organisieren Lebensmittel und anderes für die Krisengebiete. Beeindruckend! Und unglaublich wichtig.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Wie kommt es eigentlich, dass die Menschen in einer solchen Situation die Nächstenliebe ganz neu entdecken?

Erst mal: Ich kenne selbst einige Leute, die sich für die Ukraine engagieren. Und die machen das vor allem, weil sie merken: „Da ist eine Not, und ich kann helfen!“ Finde ich toll! So, wie auch vor kurzem im Ahrtal. „Ich merke, dass ich was bewegen und verändern kann. Dass ich was zum Guten in der Welt beitragen kann.“ Was eine ganz kostbare Erfahrung ist.

Dazu kommt: Viele Studien belegen ja, dass der Mensch von seinem Wesen her ohnehin hilfsbereit ist. Egoismus ist nicht angeboren. Das heißt: Menschen, die hilfsbereit sind, sind dem ein Stück näher, was uns als Menschen auszeichnet.

Wird die Hilfsbereitschaft, also: die Nächstenliebe, auch deshalb im Christentum so hochgehalten?

Na, Jesus sagt ja den klugen Satz: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ Das heißt zugleich: Nächstenliebe und Selbstliebe, bzw. Selbstannahme hängen ganz eng zusammen. Oder anders ausgedrückt: Hilfsbereitschaft ist oft ein Zeichen dafür, dass jemand mit sich und der Welt im Reinen ist. Und deshalb auch gerne was für andere tut.

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, das ist eine Einladung, die Liebe zu einem Grundprinzip des Lebens zu machen. Und wer das tut, der hilft gerne.

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