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Equal Pay Day
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Equal Pay Day

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Morgen ist “Equal Pay Day”. Der Tag, der symbolisch für die aktuelle Lohnlücke zwischen Männern und Frauen steht. Die beträgt nämlich immer noch 18 Prozent in Deutschland – und das heißt: Wenn man das Einkommen von Männern und Frauen vergleicht, dann haben die Frauen statistisch im Januar und Februar unentgeltlich gearbeitet. Und das, obwohl seit 1980 im Grundgesetzt steht, dass gleiche Arbeit gleich entlohnt werden muss. 

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Das ist doch ein Unding, oder?

Eigentlich ist es vor allem peinlich. Dass wir das nicht hinbekommen. Wobei in vielen Berufen sehr wohl gleiche Löhne für gleiche Arbeit bezahlt werden. Allein, weil es Tarifgruppen gibt. Der sogenannte „Gender Pay Gap“ – also der Unterschied im durchschnittlichen Einkommen – hat ja noch weiterreichende Ursachen: Zum einen gibt es viele Frauen, die im Niedriglohnsektor arbeiten oder von Männern am Aufstieg gehindert werden. Und da muss endlich echte Chancengleichheit her.

Studien zeigen aber auch, dass Frauen oft weniger kämpferisch sind, wenn es um Lohnverhandlungen oder Karriereschritte geht. Die kann man nur ermutigen: „Tretet für eure Rechte ein!“ Wozu übrigens schon die Bibel ermutigt.

Echt, die Bibel ermutigt Frauen dazu, für ihre Rechte einzutreten?

Ja, Jesus erzählt mal die Geschichte von einer Witwe, die einem ungerechten Richter solange auf den Nerv geht, bis der ihr Anliegen endlich erhört und ihr Recht schafft.

Damit will Jesus zwei Dinge deutlich machen: Wenn ihr ein berechtigtes Anliegen habt: Seid hartnäckig! Und: Wenn sich selbst so ein Richter überzeugen lässt, dann könnt ihr sicher sein: Wer bei Gott hartnäckig bleibt, der bekommt auch irgendwann eine Antwort. Also: Dranbleiben lohnt sich!

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