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Achtung: Spoiler-Alarm!
Bild: Pixabay/Sammy Sander

Achtung: Spoiler-Alarm!

Norbert Mecke
Ein Beitrag von Norbert Mecke, Dekan, Evangelischer Kirchenkreis Melsungen
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Upps. Einmal verplappert und schon gleich eine Handvoll Leuten die Laune vermiest. So ging´s letzten Herbst einer Freundin: Geht in den letzten James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ und zwei Tage später erzählt sie bei einem Grillfest am Tisch wie er ausgeht. Na klasse: der Reiz, selbst ins Kino zu gehen, ist angekratzt, wenn nicht gar verdorben. Es hatte noch einer laut „Spoiler-Alarm!“ gerufen, aber da war es schon zu spät.

Keine Fußballergebnisse verraten

Ein guter Kumpel kriegt immer einen zu viel, wenn er die Fußballergebnisse schon im Radio hört. Er will sich die Spannung für die Sportschau abends im Fernsehen aufheben. Also: Immer Radio aus, wenn wir gemeinsam unterwegs sind und schon nachmittags die Sportnachrichten kommen.

„Spoil“ heißt übersetzt „verderben“

„Spoilern“ – zuerst dachte ich, das wäre ein Begriff aus der Auto-Tuningszene. Aber das englisch „spoil“, heißt „verderben“ und ist inzwischen eingedeutscht. Es verdirbt ja auch den Spaß, wenn man das Buchende vorm Lesen kennt, schon gesteckt bekommt, wie die Serie weitergeht, weil der Nachbar schon vier Folgen weiter ist oder der Mitschüler den nächsten Level des Computerspiels verrät.

Im Leben könnte „spoilern“ reizvoll sein

Beim Leben insgesamt allerdings hätte das mit dem Spoilern schon was. Also bitte nicht in dem Sinn, dass einem ständig jemand sagt: „Die Erfahrung wirst Du auch noch machen, Junge!“ Das ist so ein Satz aus der Erziehung, den ich schon als Jugendlicher nicht mochte.

Aber dass man wenigstens weiß, ob es gut ausgeht, das eigene Leben. Ob es ein „Happyend“ gibt, ob noch lange gilt: „Keine Zeit zu sterben!“ Und: Was danach kommt.

Als Christ kann ich auf gute Zukunft vertrauen

Da sitzt keiner am Tisch und verrät mir schonmal was. Da muss ich die Spannung aushalten. Vielleicht ist das auch der Reiz – Episode um Episode, Level um Level, meines Lebens will erstmal einzeln erlebt und manchmal auch schlichtweg ausgehalten sein.

Als Christ vertraue ich aber aus gutem Grund darauf, dass ich eine gute Zukunft habe. „Nichts kann uns von Gottes Liebe scheiden! Nicht mal der Tod“ Ich lese das an Jesus ab: Weil er so konsequent liebt und bei ihm der Tod nicht der letzte Level ist.

Er verspricht: „Da kannst auch Du Dich drauf verlassen!“ Und es ist kein Versprecher wie beim Spoiler-Alarm, der die Laune vermiest.
Im Gegenteil: Nix und niemand muss mir die Lust auf´s Leben verderben. Es wird gut ausgehen. Komme, was wolle.

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