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Helfen, dass es wieder gut wird
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Helfen, dass es wieder gut wird

Irmela Büttner
Ein Beitrag von Irmela Büttner, Evangelische Pfarrerin, Offenbach-Bieber
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„Ich kann helfen, dass es wieder gut wird.“ Das hat mir ein Jugendlicher aus meiner Kirchengemeinde gesagt, nachdem er zum ersten Mal als Teamer mit auf der Kinderfreizeit war.

Jedes Jahr fahren Kinder aus unserer Gemeinde weg. Eine Woche zusammen sein, spielen, toben und Ausflüge machen. Der Jugendliche erzählt. „Vorher als Teilnehmer hat es mich nicht so betroffen, wenn andere Kinder Probleme hatten. Jetzt habe ich richtig Verantwortung getragen. Ich habe mehr ein Auge dafür: Wo geht es einem Kind nicht so gut, und wie kann ich helfen, dass es wieder gut wird.“

Helfen, dass es wieder gut wird. Das bedeutet ja auch Arbeit: Ich muss mich mit den Problemen von anderen beschäftigen, ihnen zuhören, mich in sie hinein versetzten. Ich muss mir Zeit nehmen. Ich finde es wichtig, dass es diese Möglichkeiten gibt: Dass Kinder und Jugendliche gemeinsam wegfahren können und lernen, Verantwortung zu übernehmen. Aber auch Erwachsene, dass sie sich wieder treffen können in Gruppen, in der Kirchengemeinde oder in Vereinen, da, wo Gemeinschaft entsteht. In der auch Zeit ist, dass wir uns helfen. Und wenn es einem nicht so gut geht, dass es wieder gut wird.

Ich bin als Jugendliche selbst als Teamerin auf Kinderfreizeiten mitgefahren. Manchmal hatten die Kinder Heimweh und wir Jugendliche haben ihnen geholfen. Wir haben uns abends zu ihnen gesetzt und gemeinsam überlegt, was schön gewesen war an dem Tag. Oder wir haben Kontakt zu anderen Kindern hergestellt und haben gesagt: Spielt doch mal miteinander, nehmt dieses Kind doch mal mit. Meistens braucht es nicht viel. Es braucht nicht viel, dass wir uns umeinander kümmern.

Solche Menschen muss es geben, die sich kümmern. Solche Orte muss es geben. In der Kirchengemeinde, im Stadtteil, im Dorf. Und Jugendliche sollen dabei mitmachen können. Sie können lernen und weitergeben: Kümmern ist selbstverständlich. Wir helfen einander, dass es wieder gut wird.

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