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Sankt Martin
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Sankt Martin

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt
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Moderator/in:  Heute ist St. Martin. Es gibt Laternen-Umzüge. Familien ziehen singend durch die Straßen und feiern einen Heiligen, der vor langer Zeit seinen Mantel mit einem Bettler geteilt haben soll.

Fabian Vogt von der Evangelischen Kirche: Hat uns denn diese Geschichte aus dem 4. Jahrhundert heute überhaupt noch was zu sagen?

Und wie! Ich finde sogar: Die Geschichte von St. Martin ist brandaktuell. Schließlich reden wir ja zurzeit ständig über die Frage „Worauf müssen du und ich eventuell in Zukunft verzichten, wenn wir die Klimakatastrophe verhindern wollen?“

Und da ist der Heilige Martin ein perfektes Vorbild. Ich meine: Der hatte einen großen, mit Fell besetzten Mantel. Und es war völlig klar: Wenn er diesen schicken Mantel mit dem frierenden Bettler teilt, dann hat er selber zwar weniger. Aber er gibt nicht den ganzen Mantel weg – er hat immer noch eine Hälfte, mit der sich wärmen kann.

Vielleicht brauchen wir genau so ein „Halber Mantel“-Lebensgefühl: Das ist zwar nicht mehr ganz so luxuriös wie vorher, aber es reicht. Und wir entdecken: Wenn wir das, was wir haben, teilen, geht es auch dem anderen besser.

St. Martin als Vorreiter für ein Leben gegen den Klimawandel. Schlägst du vor, wir sollen jetzt alle unsere Mäntel teilen?

Wie gesagt, es geht um das Bewusstsein: Wenn wir den Klimawandel noch aufhalten wollen, dann müssen wir alle Abstriche machen. Und St. Martin zeigt: „Das ist machbar –mit ein bisschen gutem Willen.“

Stell dir vor: Statt zwei Flugreisen nur noch eine, statt viermal Fleisch die Woche nur noch zweimal (oder gar nicht mehr) und statt einem eigenen Auto Car-Sharing. Dass das geht, hat St. Martin, der Meister des „Mantel-Sharings“ vorgemacht.

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