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Heute: Gedenktag von Papst Johannes Paul II.
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Heute: Gedenktag von Papst Johannes Paul II.

Dr. Marco Bonacker
Ein Beitrag von Dr. Marco Bonacker, Katholischer Leiter der Abteilung Bildung und Kultur im Bischöflichen Generalvikariat Fulda
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Heute ist in der Katholischen Kirche der Gedenktag von Papst Johannes Paul dem Zweiten!

Das Zeugnis dieses Mannes, der die Kirche in das neue Jahrtausend geführt hat, beeindruckt mich noch heute. Er war der Papst meiner Kindheit und Jugend und gerade zu den Jugendlichen auf der ganzen Welt suchte Johannes Paul der Zweite immer wieder Kontakt. Für ihn waren die Jugendlichen die Zukunft der Kirche und des Glaubens. Durch sie sollte die Botschaft Jesu immer wieder neu in die Welt getragen werden. Auf ihn gehen auch die Weltjugendtage zurück, diese großen, weltweiten Treffen junger, gläubiger Menschen alle zwei bis drei Jahre. Im Jahr 2000 fand der Weltjugendtag in Rom statt und ich durfte, gerade 16 geworden, das erste Mal teilnehmen.

Die Stadt war voller junger Menschen, die auf die Einladung des Papstes reagiert hatten. Sie kamen nach Rom, um ihren Glauben zu feiern und einander zu begegnen. Zum ersten Mal erhielt ich eine Ahnung davon, was Weltkirche bedeutet. Zum ersten Mal sah ich, wie unterschiedlich man seinen Glauben leben kann und wie trotz aller kultureller und sprachlicher Unterschiede, die eine Botschaft des Glaubens verbindet. Freundschaften entstanden, die bis heute halten. 

Nicht zuletzt war es auch eine Begegnung mit dem Papst selbst. Beim Abschlussgottesdienst - das merkte man ihm an - hätte er am liebsten jeden Einzelnen begrüßt. Die innere, geistige Verbindung zu diesem großen Mann des Glaubens blieb - auch über den Weltjugendtag hinaus.     

Beeindruckt war ich fünf Jahre später besonders von seinem Sterben – Papst Johannes Paul, der von einer schweren Krankheit gezeichnet war, zog sich nicht zurück. Er trugt sein Leiden durch - auch in der Öffentlichkeit. 

Gerade in einer Gesellschaft, die den Tod und das Sterben lieber beiseiteschiebt, war das ein starkes Zeichen: Jene Menschen, die leiden und nicht mehr voll leistungsfähig sind, dürfen nicht an den Rand gedrängt werden. Gerade sie gehören in die Mitte der Gesellschaft. 

Und eines zeigt mir dieser Papst auch: Die Heiligen, das sind nicht die, die alles richtig gemacht haben und perfekte Menschen gewesen wären. Es sind auch nicht die, die fernen Zeiten und nur der Vergangenheit angehören. Es sind die, die wirklich Gott in ihrem Leben suchen und von denen wir glauben dürfen, dass sie bei Gott sind. Ich bin sicher, in Johannes Paul II. einem Heiligen begegnet zu sein. Und auch heute, hier und jetzt, gibt es Heilige, denen wir begegnen können. Den Jugendlichen hat Johannes Paul der Zweite es noch direkter gesagt: "Habt keine Angst, die Heiligen des neuen Jahrtausends zu sein!"

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