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Amazonas-Synode: neue Wege?

Amazonas-Synode: neue Wege?

Verena Maria Kitz
Ein Beitrag von Verena Maria Kitz, Katholische Pastoralreferentin in St. Michael, Zentrum für Trauerseelsorge, Frankfurt
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Dass sie so brennend aktuell sein würde, das hätte vor zwei Jahren niemand gedacht: die sogenannte Amazonas-Synode der katholischen Kirche. Gestern hat sie in Rom angefangen. Bischöfe und Experten aus den Ländern des Amazonas-Gebietes suchen da zusammen nach neuen Wegen: zum Schutz der Regenwälder für eine ganzheitliche Ökologie. Und nach Wegen, wie die Seelsorge besser zu den Menschen in dieser Krisenregion kommen kann.

Die Fragen sind brandaktuell: Die brennenden Regenwälder sind zwar in den Nachrichten der letzten Wochen in den Hintergrund geraten. Aber die brutale Brandrodung dieser grünen Lunge unseres Planeten geht weiter. Und für die Gläubigen sind auch Überlegungen rund um die Lockerung des Zölibäts brandaktuell. Denn dort in der Amazonas-Region gibt es nur sehr wenige Priester, die die Sakramente der Kirche spenden dürfen. Da sind Männer und auch Frauen, die als Seelsorgerinnen und Seelsorger bei den Menschen leben. Aber sie dürfen die Sakramente, die Zeichen der Liebe Gottes, nicht spenden, weil sie keine Priesterweihe haben.

Diese beiden Probleme - die erschwerte Seelsorge und die bedrohte Umwelt – sind aber nicht nur für die Menschen in der Amazonas-Region brandaktuell. Die Sorge um die Regenwälder und das Klima – Papst Franziskus nennt es: die Sorge um unser gemeinsames Haus -, die treibt auch bei uns viele um, gerade junge Leute.  Und eine Reform der kirchlichen Seelsorge und Ämter: Die haben auch bei uns in den letzten Monaten sehr eindrücklich viele Frauen und Männer gefordert, etwa bei der Protestbewegung von Maria 2.0. Auch die Bischöfe und die katholischen Laienvertreter haben sich auf einen neuen Weg gemacht: den so genannten synodalen Weg, um Reformen in der katholischen Kirche anzustoßen.

Ich habe mir fest vorgenommen, die Entwicklungen in Rom bei der Amazonas-Synode aufmerksam zu verfolgen und dafür zu beten. Und mit meiner Familie werde ich überlegen: Was tun wir für den Klimaschutz, für eine ganzheitlichen Ökologie, zum Beispiel die Heizung ein Grad runter drehen, lieber einen Pulli anziehen.  Damit die Sorge um unser gemeinsames Haus, von der Papst Franziskus spricht, auch Folgen hat.

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