Mit Schreckensmeldungen umgehen
Nine eleven – wissen Sie noch, wo sie waren, als sie vor 17 Jahren von den Terror-Anschlägen in New York erfahren haben? Wie haben Sie sich gefühlt? Gunnar Bach von der katholischen Kirche, erinnerst du dich auch noch, wie du damals auf die schrecklichen Bilder der brennenden und einstürzenden Türme des World-Trade-Centers reagiert hast?
Ja, ich weiß es noch genau. Ich hab‘ meine Oma besucht. Die lag krank im Bett. Ich hab‘ ihr den Fernseher eingeschaltet und als die da die Bilder aus New York kamen, hab‘ ich an ihren Augen ablesen können: die hat Angst, es gibt wieder Krieg. Die war damals schon 90, war im Zweiten Weltkrieg ausgebombt worden, und hat ihren Mann verloren im Krieg. Und ich war auch entsetzt über die schrecklichen Bilder. Man wusste ja auch nicht, was noch alles Schlimmes kommen würde.
Die Bilder haben sich damals vielen eingebrannt. Aber es gibt ja auch heute in den Nachrichten immer wieder Bilder, die einen erschrecken lassen – von Kriegen wie in Syrien oder im Jemen oder Menschen auf der Flucht. Wie gehst du damit um?
Natürlich will ich mich nicht von den schrecklichen Bilder beherrschen lassen. Aber eigentlich find ich es auch gut, empfindlich zu bleiben für das Leid der Menschen, das in den Nachrichten gezeigt wird. Nicht gleich wieder wegzuschauen. Ich denk dann an die Menschen, die so etwas Schreckliches erleben, und ich kann beten für sie.