Womit kann ich Ihnen eine Freude machen?
Womit kann ich Ihnen eine Freude machen? Eine ganz einfache Frage. Und ich komme ins Nachdenken. Bin sprachlos. Mir fällt nichts ein. Mir, eine Freude? Das ist schwer. Ich habe doch alles. Meist mache ich mir selbst eine Freude. Überlasse das ungern anderen. Kaufe Karten für ein besonderes Konzert, leiste mir einen Spaziergang im Sonnenschein, lese ein gutes Buch. Solche Sachen eben. Ich habe doch alles und was ich nicht habe, besorge ich mir… Reich und trotzdem ganz schön arm, einfallslos, wenn es um eine Freude für mich von jemand anderem geht.
Womit kann ich Ihnen eine Freude machen? Keine Idee… Stopp: Es war nicht die Frage: Was brauchst du unbedingt? Sondern: Freude! Einfach nur etwas zum Freuen. Spontan fällt mir nichts ein. Es quält mich und irritiert mich. Mir eine Freude? Es wäre schöner, mein Gegenüber hätte selbst eine nette Idee. Er könnte es wenigstens versuchen, nachdenken und rausfinden, was mir eine Freude macht, Und überhaupt „Freude“. Es würde ja reichen, einfach ein Dankeschön zu sagen und eine Kleinigkeit beizupacken. Nur keinen einfallslosen Gutschein.
Womit kann ich Ihnen eine Freude machen? Das nervt. Ich bin so sehr gewohnt anderen eine Freude zu machen. Das ist etwas, was ich kann. Ich weiß, wer auf Blumen steht, ich kenne die Bücherleidenschaften meiner Freunde, den Musikgeschmack von Bekannten. Es fällt mir recht leicht, Freude zu bereiten, gelingt auch meistens. Aber für mich, eine Freude? So eine echte Freude?
Womit kann ich Ihnen eine Freude machen? Freude kann man gar nicht machen. Die kommt oder kommt nicht. Das ist eben das Risiko. Und das würde mir eine große Freude machen, wenn jemand mal ein Risiko eingeht.