Geschichte als Geschenk – Sich nicht zersorgen
Es ist nicht einfach, Menschen, die vermeintlich alles haben, etwas zu schenken. Ich bin dazu übergegangen, manchmal eine Geschichte zu schenken. Ich schenke kein Buch. Was natürlich nett wäre. Ich kopiere auch nichts und schreibe nichts ab. Ich lese einfach eine Geschichte vor. Manchmal auch ein Gedicht. Oft nehme ich einfach die Bibel mit und lese eine schöne Jesusgeschichte. „Ich schenke Ihnen heute eine Geschichte,“ sage ich und fange an vorzulesen. Manchmal finden das andere Gäste etwas seltsam, aber meistens hören alle zu. Gerne lese ich zum Beispiel die Jesusworte vom Schätze sammeln und Sorgen vor: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo Motten und Rost sie fressen und wo Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel.“ (Matthäus 6,19-20)
Jesu Worte sind für mich Geschenke aus dem Himmel. Machen mich frei. Dass ich mich nicht zersorgen muss. Oft ist es dann nach meinem Vorlesen kurz still. Vielleicht denken manche, dass das wohl ein merkwürdiges Geschenk ist. Nichts Richtiges. Oft gibt es dann aber auch gute Gespräche. Ich mag das, eine Geschichte zu schenken. Eigentlich haben wir ja viel, zu viel bei uns rumstehen. Ich hab‘ auch erlebt, dass einer was zum Inhalt der Geschichte sagt. Aus seiner Sicht. Dass es auch mal gut ist, wenn man nichts Materielles schenkt. Dass er sich so was aber noch nie getraut hat. So mit „nichts“ anzukommen, außer einer Geschichte. Und dann noch eine aus der Bibel. Bei diesem Geburtstag reden wir auf jeden Fall über das Sorgen. Sich zersorgen, dass kennen alle. Davon frei werden, das wäre schön. Und wie das gehen könnte. Vielleicht im Hören auf Jesusworte, die frei machen. Befreien. Ich kann meine Sorgen ablegen. Abwerfen. Am Ende sagt eine: Ein komisches Geschenk, diese Geschichte, aber ein gutes. Es macht sorglos.