Stille Reserven
Moderator/in: Heute läuft in den Kinos ein interessanter Film an. Findet jedenfalls Fabian Vogt von der evangelischen Kirche. Fabian, worum geht es denn da?
Der Film heißt „Stille Reserven“. Und ich finde vor allem das Setting spannend: Die Geschichte erzählt von einer Gesellschaft, in der man nicht mehr Lebensversicherungen kauft, sondern … Todesversicherungen. Ja, denn wenn man sich in dieser zukünftigen Welt keine Todesversicherung leisten kann, dann wird der Körper nicht beerdigt, sondern gnadenlos ausgebeutet: als mentaler Datenspeicher, für Organspenden oder für Leihmutterschaften. Also Science Fiction pur.
Warum wäre denn eine Nutzung des Körpers so schlimm? Man ist doch tot.
In dem Film begleiten wir Vincent Baumann, einen skrupellosen Vertreter für solche Todesversicherungen. Beim dem kommen in dem Moment Zweifel auf, als er seinen Job verliert – und mit Hilfe der geheimnisvollen Lisa entdeckt: Eine Welt, in der sogar der Tod nur unter Gewinnaspekten gesehen wird, ist eine ziemlich armselige Welt.
Aber natürlich oft schon Realität, oder?
Würde ich auch sagen. Und als Pfarrer denke ich da natürlich sofort an Jesus, der mal gesagt hat: „Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und seine Seele dabei Schaden nimmt?“ Ich glaube tatsächlich: Die Seele eines Menschen nimmt Schaden, wenn man nur noch in Gewinn oder Verlust denkt. Weil es einfach zu viele wertvolle Dinge gibt, die man überhaupt nicht bezahlen kann. Zum Beispiel die Liebe. Und darum spielt in dem Film „Stille Reserven“ natürlich die Liebe am Ende eine ganz wichtige Rolle.