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Internationaler Tag gegen Homophobie
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Internationaler Tag gegen Homophobie

Dr. Fabian Vogt
Ein Beitrag von Dr. Fabian Vogt, Evangelischer Pfarrer in der Öffentlichkeitsarbeit, Frankfurt

Moderator/in: Am 17. Mai 1990 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO einen wichtigen Schritt getan: Sie hat Homosexualität von der Liste der Krankheiten gestrichen. Deshalb wird der 17. Mai inzwischen als „Internationaler Tag gegen Homophobie“ begangen. Fabian Vogt, du bist ja evangelischer Pfarrer – kannst du da morgen mitfeiern?

Ja – auf jeden Fall. Die evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat letztes Jahr sogar einen europäischen Preis für ihren Einsatz gegen Homophobie bekommen, weil sie als erste deutsche Landeskirche die Segnung von Homosexuellen in Gottesdiensten einer kirchlichen Trauung gleichgestellt hat. Weil sie überzeugt ist: DieAusgrenzung von Menschen widerspricht dem Wesen des christlichen Glaubens.

Na, aber so ganz entspannt ist die Kirche mit dem Thema ja nicht immer umgegangen.

Das stimmt. Leider. Eins ist klar: Wer anders lebt als die Mehrheit, der wird immer misstrauisch beäugt. Das war schon vor 2000 Jahren so – und das wird vermutlich auch nicht so schnell aufhören. Das Spannende ist nur: Jesus hat genau dieses Denken durchbrochen. Er hat sich nämlich ständig mit Leuten getroffen, die am Rand der Gesellschaft standen. Und er hat ihnen gezeigt: Die Liebe Gottes gilt allen Menschen. Dafür wurde er von den Frommen seiner Zeit allerdings auch massiv angegriffen. Ich sag mal so: Homophobie meint ja „Angst vor Homosexuellen“ – und Liebe und Angst haben noch nie gut zusammen gepasst. Also sollten wir alles dafür tun, Angststrukturen zu überwinden. Gerade morgen am „Internationalen Tag gegen Homophobie“.
 

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